
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.33 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.207,14 +0,3% +10,9% Stoxx50 3.830,58 -0,1% +4,9% DAX 15.210,39 -0,0% +9,2% FTSE 7.503,04 -0,8% +1,5% CAC 7.139,25 +0,1% +10,3% DJIA 32.197,84 +0,5% -2,9% S&P-500 3.969,83 +0,8% +3,4% Nasdaq-Comp. 11.850,64 +1,5% +13,2% Nasdaq-100 12.798,39 +1,8% +17,0% Nikkei-225 27.419,61 -0,2% +5,1% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 137,18% +83 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,25 70,90 -0,9% -0,65 -12,7% Brent/ICE 76,21 76,69 -0,6% -0,48 -10,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 43,20 39,97 +8,1% +3,22 -47,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.996,23 1.966,04 +1,5% +30,18 +9,5% Silber (Spot) 23,17 22,90 +1,2% +0,26 -3,4% Platin (Spot) 988,00 984,95 +0,3% +3,05 -7,5% Kupfer-Future 4,11 4,04 +1,6% +0,07 +7,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Goldpreis profitiert von der Spekulation auf eine Zinserhöhungspause der Fed und dem schwächeren Dollar.
FINANZMARKT USA
Nach den kräftigen Verlusten am Vortag im Anschluss an die Zinserhöhung der US-Notenbank zeigt sich die Wall Street am Donnerstag wieder mit Aufschlägen. Entsprach die Zinsanhebung noch der Erwartung, überraschte Notenbankgouverneur Jerome Powell mit dem Ausschließen einer Zinssenkung im laufenden Jahr, worüber am Zinsterminmarkt zuletzt spekuliert worden war. Positiv nehmen Anleger aber die Andeutung Powells zur Kenntnis, dass mit der jüngsten Zinserhöhung das meiste hinter dem Markt liegen könnte. Gestützt wird die Sicht vom Wachstum der US-Wirtschaft, das im Februar unter dem historischen Durchschnitt gelegen hat. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel. Coinbase sacken mit einer drohenden Klage der US-Börsenaufsicht SEC um 10,4 Prozent ab. Steelcase verbessern sich um 13,9 Prozent. Der Büromöbelhersteller hat auf dem amerikanischen Kontinent mehr Möbel verkauft. SQZ Biotechnologies machen einen Kurssprung um 17,2 Prozent. Nach ersten ermutigenden Ergebnissen wird die Phase-1-Studie eines Mittels zur Behandlung von HPV-16-bedingten Tumoren fortgesetzt. Nach der indischen Adani Gruppe hat Hindenburg das Technologieunternehmen Block ins Visier genommen. Die Aktie bricht um 11,8 Prozent ein. In einer Studie wirft der Leerverkäufer dem Unternehmen unter anderem vor, Investoren mit falschen Bewertungskennziffern in die Irre geführt zu haben.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Jungheinrich AG, Jahresergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die geldpolitische Entscheidung der Fed des Vortages sorgte für Zurückhaltung. Im Fokus stand der Ausblick - die US-Notenbank hat sinkenden Zinsen schon 2023 eine Absage erteilt. Am Zinsterminmarkt waren zuletzt bereits für das laufende Jahr schon wieder sinkende Zinsen gespielt worden. Auch andere Zentralbanken folgten dem Beispiel der Fed: die SNB hat ihre Geldpolitik wie erwartet gestrafft und schließt weitere Zinserhöhungen nicht aus. Die Bank of England hat derweil den Reposatz wie erwartet angehoben. Diese Schritte waren ein weiteres Zeichen dafür, dass die Währungshüter weltweit entschlossen sind, die Inflation trotz der Spannungen im Bankensystem einzudämmen. Bankentitel führten mit einem Minus von 2,4 Prozent die Verliererliste an. Einerseits profitieren die Institute von höheren Zinsen, andererseits steigt damit das Risiko von Abschreibungsbedarf. Daneben blieben die Probleme mit den AT1-Anleihen. Die Citigroup hatte zudem den Bankensektor gesenkt. Nachdem Dupixent in einer Studie die Ziele erreicht hatte, dürfte Sanofi nach Ansicht der UBS einen Umsatzschub erfahren.Sanofi rückten um 5,5 Prozent vor. Vitesco schlossen 0,5 Prozent niedriger. Leicht belastend wirkte der Ausblick. Gut kam die Dividendenerhöhung bei Scout24 (+4,5%). Nemetschek sprangen um 15,5 Prozent nach oben. Die Marge liegen weiter auf hohem Niveau.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:55 Mi, 17:05 % YTD EUR/USD 1,0876 +0,2% 1,0906 1,0794 +1,6% EUR/JPY 142,31 -0,3% 142,83 143,15 +1,4% EUR/CHF 0,9950 -0,1% 0,9992 0,9964 +0,5% EUR/GBP 0,8841 -0,1% 0,8860 0,8822 -0,1% USD/JPY 130,89 -0,4% 130,96 132,64 -0,2% GBP/USD 1,2296 +0,2% 1,2310 1,2236 +1,7% USD/CNH (Offshore) 6,8216 -0,6% 6,8243 6,8786 -1,5% Bitcoin BTC/USD 28.280,34 +3,7% 27.711,35 28.678,29 +70,4%
Der Dollar neigt angesichts einer möglichen Zinserhöhungspause weiter zur Schwäche, nachdem er am Vortag mit den Äußerungen der Fed deutlich abgewertet hatte. Der Dollarindex gibt weitere 0,3 Prozent nach.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den Börsen hat sich keine einheitliche Tendenz feststellen lassen. Die Kurse folgten zunächst den US-Aktienmärkten im Anschluss an die Fed-Entscheidung nach unten. Allerdings drehten die Futures auf die US-Aktienindizes im asiatischen Handel ins Plus, was die Verluste an den Börsen der Region minderte. Einige Handelsplätze machten ihre Abgaben mehr als wett. Bankenwerte wurden in den USA zusätzlich belastet von Finanzministerin Janet Yellen. Sie sagte vor dem Hintergrund der Probleme im Bankensektor, dass die Einlagensicherung von derzeit 250.000 US-Dollar nicht erhöht werde. Auch in Asien wurden Aktien von Banken verkauft. In Tokio bremste der festere Yen. Der Dollar hatte nach den Fed-Aussagen auf breiter Front abgewertet. In Schanghai drehte der Composite ins Plus, der HSI zeigte sich im späten Handel sogar sehr fest. Gestützt wurde er vom Schwergewicht Tencent (+7%). Das Unternehmen hatte gute Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Immobiliensektor zeigte sich uneinheitlich und profitierte nicht von der Nachricht, dass sich der finanziell angeschlagene Branchenriese China Evergrande mit seinen ausländischen Gläubigern geeinigt hat. Evergrande sind seit etwa einem Jahr vom Handel ausgesetzt. In Seoul wurden Finanzwerte zwar auch verkauft, dafür griffen Anleger bei Aktien von Fluggesellschaften und rohstoffnahen Unternehmen zu und hievten den Index ins Plus. Der australische Aktienmarkt schloss leichter. Die Aktien der vier größten börsennotierten Banken verbilligten sich um 0,1 bis 1,5 Prozent.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BAYER
erweitert das Entwicklungsprogramm für sein Prostatakrebsmedikament Nubeqa. In einer weiteren Phase-III-Studie soll das Arzneimittel zur Behandlung von Patienten mit hormonsensitivem Prostatakrebs in einer frühen Phase getestet werden.
DEUTSCHE BAHN
verschärft wegen erster Erkenntnisse aus dem Zugunglück in Burgrain nochmals ihre Regularien zur Überwachung von Betonschwellen. Es gelten künftig strengere Kriterien zur Klassifizierung schadhafter Schwellen mit einem bestimmten Zuschlagstoff. Insgesamt überprüft der Konzern nach diesen Maßgaben rund 180.000 Schwellen bundesweit.
DEUTSCHE BAHN
erwartet durch den für Montag angekündigten ganzstätigen Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) massive Beeinträchtigungen für den gesamten Bahnbetrieb. Da Mitarbeitende aus allen Bereichen der DB und anderer Bahnunternehmen zum Ausstand aufgerufen seien, werde der Fernverkehr der DB am Montag komplett eingestellt.
CTS EVENTIM
will "nach drei Jahren pandemiebedingter Pause" wieder eine Dividende zahlen. Die Aktionäre sollen 1,06 Euro je Aktie bekommen, 50 Prozent des Konzernüberschusses von 2022. Zuletzt hatten die Anteilseigner für das Geschäftsjahr 2018 eine Ausschüttung bekommen. In der Corona-Pandemie war das Geschäft komplett zusammengebrochen, davon erholte sich die Branche nur langsam.
FRAPORT
Der für Montag angekündigte bundesweite Warnstreik im Verkehrssektor legt auch den Flughafen Frankfurt lahm. Der Flughafenbetreiber Fraport ist von den Arbeitsniederlegungen der Gewerkschaft Verdi betroffen und rechnet mit massiven Beeinträchtigungen des Flugverkehrs. "Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen, sind aufgrund des Streiks ausgesetzt", teilte die Fraport AG mit.
GRENKE
Die Ratingagentur S&P hat den Daumen über die Bonität des Leasinganbieters Grenke gesenkt. Die Agentur hat das Rating um eine Stufe auf BBB gesenkt. Der Ausblick ist stabil.
HELLOFRESH
hat die mittelfristigen Ziele beim Umsatz bestätigt, bei der bereinigten EBITDA-Marge sieht der Konzern das Ziel nun am unteren Ende der Zielspanne. Der Berliner Kochboxenversender will bis 2025 weiterhin einen Umsatz von rund 10 Milliarden Euro erreichen, die Marge sieht er 2025 bei 10 Prozent, wie CFO Christian Gaertner während seiner Präsentation im Rahmen des Kapitalmarkttages des MDAX-Konzerns sagte. Sie liegt damit am unteren Ende der bisherigen Spanne von 10 bis 15 Prozent.
KNORR-BREMSE
Die Aktionäre von Knorr-Bremse bekommen für das Jahr 2022 weniger Dividende als im Vorjahr. Der Hauptversammlung soll am 5. Mai eine Dividende von 1,45 Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Im Vorjahr zahlte Knorr-Bremse noch 1,85 Euro je Aktie.
PROGRESS-WERK OBERKIRCH (PWO)
erhöht nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr die Dividende. Der Autozulieferer kündigte einen Dividendenvorschlag von 1,65 Euro je Aktie nach 1,50 Euro im Vorjahr an. Bestätigt wurden die Ende Februar vorgelegten Zahlen für 2022. Der Umsatz erreichte 530,8 (Vorjahr: 404,3) Millionen Euro und das EBIT vor Währungseffekten legte auf 27,5 (22,1) Millionen Euro zu.
SALZGITTER
erhöht das Gesamtbudget für die Umsetzung der ersten Stufe ihres Transformationsprogramms Salcos (Salzgitter Low CO2 Steelmaking). Die Summe steigt von 1,5 bis 2 Milliarden Euro auf nunmehr 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro.
SGL CARBON
S&P Global Ratings hat das langfristige Emittentenrating für SGL Carbon auf "B" von "B-" angehoben und das Emissionsrating für die vorrangig besicherten Schuldtitel auf "B+" von "B" erhöht. Der Ausblick sei stabil.
VANTAGE TOWERS
Oak Holdings, das Gemeinschaftsunternehmen von Vodafone, GIP und KKR, hält künftig 89,3 Prozent an der Vantage Towers AG. Vantage Towers hat nun nach eigenen Angaben einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Oak Holdings beschlossen. Die Vereinbarung soll die Zusammenarbeit zwischen Vantage Towers und dem Gemeinschaftsunternehmen vereinfachen und den konzerninternen Austausch von Informationen verbessern.
ALTRIA
der Eigentümer der Marke Marlboro in den Vereinigten Staaten, hat auf einem Investorentag in New York sein allererstes Umsatzziel für rauchfreie Produkte festgelegt. Der Tabakkonzern plant, bis 2028 mit Produkten wie den oralen Nikotinbeuteln von on! und den E-Zigaretten von NJOY, der Marke, die er diesen Monat für 2,75 Milliarden Dollar gekauft hat, einen Nettoumsatz von 5 Milliarden US-Dollar zu erzielen. Das bedeutet, dass sich der Umfang des Geschäfts mit rauchfreien Produkten in den nächsten fünf Jahren ungefähr verdoppeln wird.
BRUSSELS AIRLINES
wird künftig von Dorothea von Boxberg geleitet. Die zurzeit noch als Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Cargo AG amtierende von Boxberg wechselt zum 15. April als CEO von Brussels Airlines nach Belgien. Dort übernehme sie auch die Funktion der "Bevollmächtigten des Vorstands bei der Europäischen Kommission".
CHARLES SCHWAB
versucht nach den Turbulenzen um die Silicon Valley Bank die Anlegersorgen zu zerstreuen, dem Konzern könnten ähnliche Probleme drohen. In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte Walt Bettinger, Co-Chairman und CEO von Schwab, seine Gesellschaft könnte selbst dann weiterarbeiten, wenn Charles Schwab im Laufe des nächsten Jahres einen Großteil ihrer Einlagen verlöre. "Es wäre genügend Liquidität vorhanden, um den Ausfall von 100 Prozent der Einlagen unserer Bank zu decken", so Bettinger.
CREDIT SUISSE
Der Leiter der Compliance-Abteilung der britischen und europäischen Investmentbank der Credit Suisse wird das Unternehmen verlassen. Mark Taylor, ein Spezialist für den Bereich Compliance, der 2018 von Goldman Sachs zur Credit Suisse kam, werde die Schweizer Bank bis Juni verlassen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen der Zeitung Financial News berichteten. Die Credit Suisse wollte in der Sache keine Stellungnahme abgeben.
FORD MOTOR
rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit etwa 3 Milliarden Dollar Verlust aus dem noch jungen Geschäft mit Elektrofahrzeugen. Die Summe zeigt, welch langen Weg die traditionellen Hersteller noch gehen müssen, um ihr E-Mobility-Geschäft profitabel zu machen. Ford nannte die Zahl bei Vorstellung einer neuen Struktur für die Finanzberichterstattung, die Investoren mehr Transparenz bieten soll.
TIKTOK
Chinas Regierung hat angekündigt, einem erzwungenen Verkauf von Tiktok entschieden entgegenzutreten. Damit reagierte Peking erstmals auf die Forderung der US-Regierung, dass sich die Kurzvideo-App von ihrer in Peking ansässigen Muttergesellschaft Bytedance Ltd. trennen müsse oder ein landesweites Verbot riskiere. Das chinesische Handelsministerium erklärte, dass bei einem Verkauf oder einer Veräußerung von Tiktok auch Technologie exportiert werde und dies deshalb von der Regierung genehmigt werden müsse.
TIKTOK
Chef Shou Zi Chew hat die ebenso erfolgreiche wie umstrittene Video-App bei einer Anhörung vor dem US-Kongress gegen massive Kritik verteidigt. Tiktok habe in den vergangenen beiden Jahren einen "Schutzwall" aufgebaut, um die Daten von US-Nutzern vor "unerlaubtem ausländischen Zugriff" zu schützen, sagte Chew vor dem Energie- und Handelsausschuss des Repräsentantenhauses. "Amerikanische Daten werden auf amerikanischem Boden durch ein amerikanisches Unternehmen unter Aufsicht von amerikanischem Personal gespeichert."
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March 23, 2023 13:36 ET (17:36 GMT)
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