DJ Deutscher Auftragseingang fällt im Juli um 11,7 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Juli weitaus deutlicher als erwartet zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 11,7 Prozent und lagen um 10,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Juni hatte die Jahresveränderungsrate noch bei plus 3,3 Prozent gelegen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von nur 5,0 Prozent prognostiziert. Der für Juni vorläufig gemeldete monatliche Auftragszuwachs von 7,0 Prozent wurde auf 7,6 Prozent revidiert. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich im Juli ein monatlicher Auftragsanstieg von 0,3 Prozent.
Die Auslandsaufträge sanken im Juli um 12,9 (Juni: plus 11,9) Prozent. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 24,4 (plus 26,6) Prozent ab. Die Aufträge von außerhalb der Eurozone gingen um 4,1 (plus 2,8) Prozent zurück. Die Inlandsaufträge sanken um 9,7 (plus 1,5) Prozent. Der Auftragseingang für Investitionsgüter verringerte sich um 15,9 (plus 10,5) Prozent, der für Konsumgüter um 8,2 (plus 8,0) Prozent und der für Vorleistungsgüter um 4,5 (plus 2,3) Prozent.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) sanken die Bestellungen besonders in den Bereichen EDV und optische Geräte (minus 23,6 Prozent), elektrische Ausrüstungen (minus 16,7 Prozent) sowie Maschinenbau (minus 8,7 Prozent). Dagegen stiegen die Ordereingänge im Bereich Kfz und Kfz-Teile (plus 2,7 Prozent) sowie im Bereich Chemie (plus 0,5 Prozent) und Metallerzeugung (plus 1,0 Prozent).
Das BMWi verwies darauf, dass die Bestellungen im verarbeitenden Gewerbe insgesamt im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich um 4,4 Prozent zugenommen hätten. "Eine nachhaltige Belebung der Industriekonjunktur lässt sich daraus angesichts des eingetrübten Geschäftsklimas und der schwachen Weltkonjunktur aber nicht ableiten", heißt es in einer Mitteilung.
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September 06, 2023 02:22 ET (06:22 GMT)
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