
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Seoul findet wegen des National "National Foundation Day" kein Handel statt. An der Börse in Schanghai findet bis einschließlich Montag kommender Woche wegen der Feiertage der "Goldenen Woche" kein Handel statt.
TAGESTHEMA
EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat die Eurozone angemahnt, ihre strukturellen Probleme anzugehen. Das Wachstum in der Eurozone sei in den vergangenen Jahren zunehmend ungleichmäßig geworden, sagte sie in einer Rede. Die Geldpolitik möge zwar einen Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet haben, sei aber nicht der Haupttreiber. Vielmehr würden strukturelle Gegenwinde das Wachstum in einigen Ländern stärker dämpfen als in anderen.
"Wir können den Gegenwind für das Wachstum nicht ignorieren", fügte die EZB-Direktorin hinzu. Angesichts der Anzeichen für eine schwächere Arbeitskräftenachfrage und weiterer Fortschritte bei der Disinflation werde ein nachhaltiger Rückgang der Inflation auf das 2-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) in absehbarer Zeit wahrscheinlicher, trotz der immer noch hohen Dienstleistungsinflation und des starken Lohnwachstums. Die strukturellen Probleme könne die Geldpolitik jedoch nicht lösen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-CH 08:30 Verbraucherpreise September PROGNOSE: +1,2% gg Vj zuvor: +1,1% gg Vj -IT 09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe September PROGNOSE: 51,0 zuvor: 51,4 -FR 09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) September PROGNOSE: 48,3 1. Veröff.: 48,3 zuvor: 55,0 Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 47,4 1. Veröff.: 47,4 zuvor: 53,1 -DE 09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) September PROGNOSE: 50,6 1. Veröff.: 50,6 zuvor: 51,2 Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 47,2 1. Veröff.: 47,2 zuvor: 48,4 -EU 10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone (2. Veröffentlichung) September PROGNOSE: 50,5 1. Veröff.: 50,5 zuvor: 52,9 Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 48,9 1. Veröff.: 48,9 zuvor: 51,0 11:00 Erzeugerpreise August Eurozone PROGNOSE: +0,4% gg Vm/-2,4% gg Vj zuvor: +0,8% gg Vm/-2,1% gg Vj -GB 10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe (2. Veröffentlichung) September PROGNOSE: 52,8 1. Veröff.: 52,8 zuvor: 53,7 -US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 220.000 zuvor: 218.000 15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (2. Veröffentlichung) September PROGNOSE: 55,4 1. Veröff.: 55,4 zuvor: 55,7 16:00 Auftragseingang Industrie August PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: +5,0% gg Vm 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe September PROGNOSE: 51,8 Punkte zuvor: 51,5 Punkte
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 19.205,00 -0,5% E-Mini-Future S&P-500 5.750,25 -0,2% E-Mini-Future Nsdq-100 19.954,75 -0,3% Nikkei-225 38.567,36 +2,0% Schanghai-Composite FEIERTAG Hang-Seng-Index 21.983,37 -2,1% +/- Ticks Bund -Future 135,21 +4 Mittwoch: INDEX Schluss +/- DAX 19.164,75 -0,3% DAX-Future 19.304,00 -0,4% XDAX 19.149,43 -0,4% MDAX 26.773,04 -0,2% TecDAX 3.367,85 -0,5% EuroStoxx50 4.963,29 +0,2% Stoxx50 4.454,15 +0,2% Dow-Jones 42.196,52 +0,1% S&P-500-Index 5.709,54 +0,0% Nasdaq-Comp. 17.925,12 +0,1% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 135,17 -64
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einem zurückhaltenden Geschäft an Europas Börsen rechnen Händler am Donnerstag. Die Risk-Off-Stimmung an den internationalen Börsen geht angesichts der Spannungen in Nahost weiter. Der DAX wird knapp über der 16.100er-Marke erwartet, denn gehandelt wird in Deutschland auch am Tag der Deutschen Einheit. Viele Banken sind an dem Feiertag allerdings nur minimal besetzt, der Börsenumsatz wird daher gering erwartet. Als Profiteure der Nahost-Krise werden die üblichen Branchen erwartet: Rüstungs- und Ölwerte dürften fester gehen, Airlines als Einkäufer der höheren Ölpreise darunter leiden.
Rückblick: Uneinheitlich - Der militärische Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran weckte die Sorgen vor einer Eskalation in Nahost. Zudem verunsicherte der Streik der Hafenarbeiter an der US-Ostküste und der Golfküste - hier ist ein Ende nicht in Sicht. Fünf Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl droht der massive Streik die Wirtschaft zu schwächen. Die Biden-Regierung versucht deshalb, Hafenarbeiter und Arbeitgeber zurück an den Verhandlungstisch zu bringen. Die Aktien von Fluggesellschaften standen unter Druck. Steigende Ölpreise wirken sich in der Regel negativ auf die Rentabilität von Airlines aus, da Treibstoff einer ihrer größten Kostenfaktoren ist. Lufthansa gaben um 4,5 Prozent nach und Easyjet um 3,5 Prozent, der Sektor der Fluglinien und Freizeitwerte verlor 1,0 Prozent.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas leichter - Adidas und Puma haben angesichts der Underperformance von Nike mehr Zeit, Marktanteile zu gewinnen, so Warburg. Nikes Zahlen und Ausblick sollten nicht als Zeichen für eine wesentliche Verschlechterung des Gesamtmarktes angesehen werden, sondern als unternehmensspezifisch. Adidas-Aktien stiegen um 1,9 Prozent, während Puma-Aktien um 1,2 Prozent fielen. Als "sehr positiv" für Gea (+1,9%) werteten Händler, dass die mittelfristigen Finanzziele bereits jetzt erreicht worden seien. Nach einem guten zweiten Quartal zeichnete sich bereits ab, dass der erste Ausblick von MLP (+1,4%) zu konservativ war. Nun nahm das Unternehmen den EBIT-Ausblick für 2024 auf 85 bis 95 Millionen Euro nach oben. Damit kommt der Finanzdienstleister seinem Ziel des EBIT-Anstiegs auf 100 bis 110 Millionen Euro bis Ende 2025 einen Schritt näher. Nach einer Platzierung verloren Renk 6,3 Prozent auf 21,00 Euro. Der Finanzinvestor Triton hat weitere Renk-Aktien abgegeben. Triton platzierte 18,3 Millionen Renk-Aktien zu 21 Euro das Stück.
XETRA-NACHBÖRSE
Die Ungewissheit um die weitere Entwicklung des Nahostkonflikts und Zurückhaltung vor den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag haben die Kurse im nachbörslichen Handel am Mittwoch gebremst. Viele Anleger dürften auch schon in ein verlängertes Wochenende gestartet sein. Am Tag der deutschen Einheit am Donnerstag findet an der Börse zwar normaler Handel statt, für die meisten Menschen ist er jedoch arbeitsfrei. Vonovia zeigten sich am Abend etwas fester. Der Immobilienkonzern hat sich - unter anderem über den Verkauf von Projekten und Pflegeeinrichtungen der Deutsche Wohnen - einen Liquiditätszufluss von 1,8 Milliarden Euro gesichert.
USA - AKTIEN
Behauptet - Nach den Verlusten des Vortags haben sich die US-Börsen zur Wochenmitte stabilisiert. Nach dem iranischen Raketenangriff werde gewartet, wie Israel weiter reagiert und ob sich der Konflikt noch weiter hochschaukelt, hieß es. Daneben wird auf den US-Arbeitsmarktbericht für September am Freitag gewartet, der weitere Aufschlüsse über den Zinskurs der US-Notenbank geben könnte. Eine erste Indikation lieferte der ADP-Arbeitsmarktbericht für September. In der Privatwirtschaft wurden 143.000 Stellen geschaffen, während Ökonomen lediglich mit 128.000 gerechnet hatten. Die Nike-Aktie knickte um 6,8 Prozent ein. Der Sportartikelhersteller hat seinen Jahresausblick zurückgezogen und den ersten Investorentag seit sieben Jahren verschoben. Tesla fielen um 3,5 Prozent. Die weltweiten Auslieferungen von Tesla-Fahrzeugen haben sich im dritten Quartal wieder erholt und dabei in etwa den Erwartungen der Analysten entsprochen. Oracle (+0,3%) baut in Malaysia eine öffentliche Cloud auf, um den wachsenden Bedarf an KI- und Cloud-Dienstleistungen zu decken. Aus einer Mitteilung des Gesundheitsdienstleisters Humana (-11,8%) ging hervor, dass die US-Behörde CMS Leistungsangebote des Unternehmens im Rahmen der staatlichen Krankenversicherung für Senioren (Medicaid) schlechter bewertet. Das könnte das Ergebnis belasten.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,64 +3,0 3,61 -78,4 5 Jahre 3,55 +4,2 3,51 -44,8 7 Jahre 3,64 +4,8 3,60 -32,6 10 Jahre 3,78 +5,0 3,73 -9,7 30 Jahre 4,13 +5,7 4,07 15,9
Staatsanleihen waren angesichts der Stabilisierung der Aktienmärkte nicht gefragt. Beobachter machten auch die überraschend starken ADP-Arbeitsmarktdaten für den Rückzug der Anleger verantwortlich, da der unverändert robuste Arbeitsmarkt Inflationssorgen schüre und eher gegen eine große Zinssenkung der US-Notenbank um 50 Basispuntke im November spreche. Die zuletzt gesunkenen Renditen erholten sich.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:16 % YTD EUR/USD 1,1027 -0,2% 1,1049 1,1040 -0,2% EUR/JPY 161,68 -0,0% 161,71 161,35 +3,9% EUR/CHF 0,9371 -0,2% 0,9387 0,9387 +1,0% EUR/GBP 0,8366 +0,5% 0,8325 0,8328 -3,6% USD/JPY 146,62 +0,2% 146,38 146,17 +4,1% GBP/USD 1,3182 -0,7% 1,3271 1,3257 +3,6% USD/CNH 7,0460 +0,1% 7,0366 7,0349 -1,1% Bitcoin BTC/USD 61.190,90 +0,6% 60.830,35 61.476,05 +40,5%
Der Dollar blieb angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten als vermeintlich "sicherer Hafen" gefragt. Der Dollar-Index stieg um 0,4 Prozent.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,04 70,1 +1,3% +0,94 +0,6% Brent/ICE 74,83 73,9 +1,3% +0,93 -0,2%
Die Ölpreise setzten ihren rasanten Anstieg vom Vortag zunächst fort, wurden dann aber ausgebremst von der Opec, die an ihrem Plan festhält, im Dezember die Fördermengen zu erhöhen. Belastet wurden die Preise auch von den US-Ölvorräten, die in der vergangenen Woche wider Erwarten gestiegen waren. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI stieg um 0,4 Prozent auf 70,10 Euro.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.652,55 2.658,76 -0,2% -6,21 +28,6% Silber (Spot) 31,55 31,84 -0,9% -0,29 +32,7% Platin (Spot) 997,12 1.007,00 -1,0% -9,88 +0,5% Kupfer-Future 4,61 4,62 -0,2% -0,01 +16,7%
Die höheren Anleiherenditen dämpften das Interesse am zinslos gehaltenen Gold. Marktteilnehmer berichteten überdies von Gewinnmitnahmen. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,6 Prozent auf 2.652 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
FED
Nach Einschätzung des US-Notenbankers Thomas Barkin rechtfertigen die Fortschritte bei der Verlangsamung des Preiswachstums zwar Zinssenkungen durch die US-Notenbank, doch ist das Inflationsproblem seiner Meinung nach noch nicht gelöst. Die Zinssenkung im September sei eine Anpassung an die derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gewesen, und kein Signal für Panik angesichts einer schwächelnden Wirtschaft, sagte der Präsident der Federal Reserve Bank of Richmond, der aktuell stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) ist. Er sehe den Zinsschritt im September als eine Neukalibrierung hin zu einer etwas weniger restriktiven Haltung.
AIRBUS
Die philippinische Fluggesellschaft Cebu Air hat einen Kaufvertrag von Airbus-Jets im Wert von 24 Milliarden US-Dollar unterzeichnet und damit den größten Auftrag in der Geschichte des Landes erteilt. Die Vereinbarung umfasse Festbestellungen für 102 A321neo-Flugzeuge sowie Kaufrechte für 50 A320neo-Jets. Zudem habe man sich für die Triebwerke von Pratt & Whitney entschieden.
VONOVIA
hat sich einen Liquiditätszufluss von 1,8 Milliarden Euro gesichert. Wie der Wohnungsbaukonzern mitteilte, hat er dazu drei Transaktionen realisiert.
LUFTHANSA
wird ab dem 3. Oktober wieder den jordanischen Luftraum nutzen und die Hauptstadt Amman anfliegen. Der iranische Luftraum soll dagegen bis auf Weiteres umflogen werden, ebenso wie der irakische mit Ausnahme eines nördlichen Korridors für Flüge von und nach Erbil, wie die Fluggesellschaft mitteilte.
TELECOM ITALIA
hat ein unverbindliches Angebot der italienischen Regierung und Retelit zum Kauf des Seekabelgeschäfts Sparkle erhalten. Das Angebot bewerte Sparkle mit 700 Millionen Euro und sei bis zum 15. Oktober gültig, teilte Telecom Italia mit. Der Board müsse das Angebot noch prüfen.
ZURICH INSURANCE
will am 21. November 2024 auf ihrem Investorentag in London einen neuen Dreijahresplan für den Zeitraum 2025 bis 2027 präsentieren. Zurich ist nach eigenen Angaben vom Donnerstag "auf dem besten Weg, alle aktuellen Ziele zu übertreffen". Zudem sei man der Ansicht, dass die Marktentwicklung weitere attraktive Chancen biete.
OPENAI
hat in einer Finanzierungsrunde 6,6 Milliarden US-Dollar an frischem Kapital bei Investoren eingesammelt. Damit wird das Startup hinter dem Chatbot ChatGPT nun mit 157 Milliarden Dollar bewertet. Anfang dieses Jahres wurde OpenAI noch mit 86 Milliarden Dollar bewertet. Die News Corp, zu der das Wall Street Journal und diese Nachrichtenagentur gehören, hat eine Vereinbarung mit OpenAI zur Lizenzierung ihrer Inhalte geschlossen.
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October 03, 2024 01:34 ET (05:34 GMT)
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