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MORNING BRIEFING - USA/Asien

DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

TAGESTHEMA

Von der US-Notenbank wird am Abend fest mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 3,50 bis 3,75 Prozent gerechnet. Ausschlaggebend sind die jüngste Eintrübung des Arbeitsmarktes und schwache Konjunkturdaten, auch wenn innerhalb des Gremiums so viel Widerspruch gegen eine Senkung droht wie seit 1992 nicht mehr. Zunehmend rückt auch die künftige Besetzung der Fed-Spitze in den Fokus. Während Präsident Trump ein vorzeitiges Ende der Ära Jerome Powell anstrebt, gilt Kevin Hassett, aktuell Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats, als wahrscheinlichster Nachfolger. Die Märkte reagierten auf diese Aussicht erleichtert, weil sie Hassett als "loyal, aber glaubwürdig" einstufen. Zugleich wird bezweifelt, dass Hassett ohne fundamentale Datenbasis aggressive Zinssenkungen durchsetzen könnte. Wichtiger als die Zinssenkung im Dezember, die die Märkte bereits eingepreist haben dürften, werden die Zinsaussichten für das kommende Jahr. Hier reichen die Schätzungen von zwei bis zu vier weiteren Zinssenkungen. Entsprechend werden besonders Hinweise zur Geldpolitik im Jahr 2026 beachtet werden.

AUSBLICK UNTERNEHMEN +

22:05 US/Oracle Corp, Ergebnis 2Q

22:05 US/Adobe Inc, Ergebnis 4Q

AUSBLICK KONJUNKTUR

- US 
  14:30 Arbeitskostenindex 3Q 
     PROGNOSE:  +0,9% gg Vq 
     2. Quartal: +0,9% gg Vq 
 
  20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung 
     Fed-Funds-Zielsatz (20:30 Pk Powell) 
     PROGNOSE: 3,50% bis 3,75% 
     zuvor:  3,75% bis 4,00% 
- CA 
  15:45 Bank of Canada (BoC), Ergebnisse des geldpolitischen Rats 
     Overnight Rate 
     PROGNOSE: 2,25% 
     zuvor:  2,25% 
 

ÜBERSICHT INDIZES

INDEX            zuletzt +/- % 
E-Mini-Future S&P-500   6.843,10  unv. 
E-Mini-Future Nasdaq-100 25.672,30  unv. 
S&P/ASX 200 (Sydney)    8.579,40 -0,1% 
Nikkei-225 (Tokio)    50.602,80 -0,1% 
Hang-Seng (Hongk.)    25.457,85 +0,1% 
Shanghai-Comp.       3.904,01 -0,1% 
Kospi (Seoul)       4.135,00 -0,2% 
 

FINANZMÄRKTE

OSTASIEN (VERLAUF)

Mehrheitlich treten die asiatischen Aktien zur Wochenmitte auf der Stelle. Mit erhöhter Spannung wird auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend gewartet. Eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte wird am Markt mit großer Mehrheit erwartet. Gleichwohl gibt es Unsicherheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed. Hier reichen die Schätzungen laut Marktexperten von zwei bis zu vier weiteren Zinssenkungen. Entsprechend wird besonders auf Hinweise zur Geldpolitik im Jahr 2026 geachtet. Es könnte zudem eine recht knappe Zinsentscheidung werden. Deutlichere Minuszeichen verzeichnet der chinesische Aktienmarkt. Die chinesischen Verbraucherpreise haben im November den zweiten Monat in Folge zugelegt. Die Deflation der Erzeugerpreise verschärfte sich dagegen. In Tokio fiel der Nikkei-225 um 0,1 Prozent. Die japanische Inflation blieb im November hartnäckig, was zu weiteren Spekulationen führt, ob die Bank von Japan (BoJ) bald die Zinsen erhöhen wird. Zuletzt hatte BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda gesagt, dass die BoJ bei ihrer Sitzung am 18. und 19. Dezember die Vor- und Nachteile einer Zinserhöhung erörtern werde. Die Aussagen hatten zu einer erhöhten Nervosität an den Märkten geführt.

WALL STREET

INDEX      zuletzt    +/- %  absolut +/- % YTD 
DJIA      47.560,29    -0,4%  -179,03   +12,2% 
S&P-500     6.840,51    -0,1%   -6,00   +16,4% 
NASDAQ Comp  23.576,49    +0,1%   30,58   +21,9% 
NASDAQ 100   25.668,69    +0,2%   40,74   +22,0% 
 
           Dienstag  Montag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,09 Mrd  1,15 Mrd 
Gewinner       1.496    937 
Verlierer      1.239   1.821 
Unverändert      111     90 
 

Behauptet - Das Warten vor dem Zinsentscheid der Fed ging in eine weitere Runde. Dass im September und im Oktober die Zahl der offenen Stellen in der US-Wirtschaft höher ausgefallen war als von Ökonomen geschätzt, konnte der festen Erwartung einer Zinssenkung nichts anhaben, zumal die Daten veraltet waren. Wichtiger als der eigentliche Zinsschritt dürfte ohnehin werden, ob und welche Signale die US-Notenbanker im Hinblick auf die weitere Zinspolitik geben. JP Morgan sackten um 4,7 Prozent ab. Die Bank rechnet 2026 mit höheren Ausgaben als der Markt bislang kalkuliert. Goldman Sachs stiegen um 1,2 Prozent, weil Anleger aus JP Morgan in die Aktie des Wettbewerbers umschichteten. Nvidia kamen um 0,3 Prozent zurück. Zwar hat US-Präsident Trump nun doch die Erlaubnis zur Lieferung eines technisch anspruchsvolleren KI-Chips nach China angekündigt, allerdings wird dafür eine Abgabe von 25 Prozent an den Staat fällig. Außerdem muss auch Peking erst noch grünes Licht geben. Boeing verloren 2,8 Prozent, nachdem der Flugzeughersteller im November wenig Maschinen ausgeliefert hatte.

US-ANLEIHEN

Die Renditen bewegten sich nach dem jüngsten Anstieg und am Tag vor der Zinsentscheidung nur wenig, im Zehnjahresbereich legte sie um 1 Basispunkt auf 4,18 Prozent zu.

DEVISEN

DEVISEN          zuletzt    +/- %   00:00 Di, 08:35  % YTD 
EUR/USD          1,1634     0,1   1,1627   1,1640  +12,4% 
EUR/JPY          182,32    -0,0   182,35   181,74  +11,4% 
EUR/GBP          0,8741    -0,0   0,8741   0,8735  +5,6% 
GBP/USD          1,3311     0,1   1,3300   1,3327  +6,5% 
USD/JPY          156,71    -0,1   156,84   156,12  -0,9% 
USD/KRW         1.469,97     0,1  1.469,03  1.469,10  -0,4% 
USD/CNY          7,0705    -0,0   7,0740   7,0792  -1,8% 
USD/CNH          7,0588    -0,1   7,0629   7,0698  -3,6% 
USD/HKD          7,7817    -0,0   7,7824   7,7804  +0,2% 
AUD/USD          0,6646     0,0   0,6643   0,6637  +7,1% 
NZD/USD          0,5780     0,0   0,5779   0,5780  +3,2% 
BTC/USD         92.680,10    -0,2 92.885,50 90.456,45  -4,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar tendierte seitwärts, der Euro kostete im US-Späthandel 1,1628 Dollar.

++++ ROHSTOFFE +++++

METALLE

METALLE          zuletzt   Vortag   +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold           4.206,72  4.208,43   -0,0%   -1,71  +59,7% 
Silber           61,53   60,675   +1,4%   +0,86 +101,4% 
Platin          1.439,26  1.458,14   -1,3%   -18,88  +61,7% 
Kupfer            5,25    5,24   +0,1%   +0,01  +27,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis stieg um 0,6 Prozent mit der Erwartung einer Zinssenkung, die das Edelmetall im Vergleich zu Anleihen als Anlage attraktiver macht.

ÖL

ROHÖL           zuletzt VT-Schluss   +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          58,38    58,25   +0,2%   +0,13  -18,3% 
Brent/ICE          62,09    61,94   +0,2%   +0,15  -16,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Erdölpreise gaben nach dem deutlicheren Rückgang am Vortag weiter nach um knapp 1 Prozent. Weil kurzfristig nicht mit einem Frieden in der Ukraine zu rechnen sei, dürften die Preise nicht stärker fallen, hieß es im Handel mit Blick auf das Fortbestehen westlicher Sanktionen gegen die russische Erdölwirtschaft.

MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR

US-GELDPOLITIK

Kevin Hassett würde sich als Chef der US-Notenbank nach eigener Aussage keinem politischen Druck beugen und sich bei der Entscheidung über weitere Zinssenkungen auf sein eigenes Urteil verlassen. Der Chef des Nationalen Wirtschaftsrates, der als Favorit für die Nachfolge Fed-Chairman Jerome Powell gilt, sieht derzeit aber "viel Spielraum" für Zinssenkungen. "Wenn die Daten nahelegen, dass wir es tun könnten, dann - so wie jetzt gerade - denke ich, dass es viel Spielraum dafür gibt", sagte er. Auf die Frage, ob dies bedeute, dass die Fed die Zinsen um mehr als den für Mittwoch erwarteten Viertelprozentpunkt senken könnte, sagte Hassett: "Richtig."

KONJUNKTUR ASIEN

Nach Aussage der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) haben sich die Volkswirtschaften Asiens in einem von US-Zollandrohungen geprägten Jahr besser entwickelt als erwartet. Das Wachstum werde sich im kommenden Jahr jedoch verlangsamen. Eine überraschend starke Entwicklung Indiens, der drittgrößten Volkswirtschaft Asiens, habe zuletzt die Verlangsamung des Wachstums in China ausgeglichen, teilte die ADB mit und hob ihre Wachstumsprognose 2025 für die Region an. Für das kommende Jahr sehen die Aussichten jedoch nicht so rosig aus.

AMAZON

will mehr als 35 Milliarden US-Dollar in Indien investieren. "Diese Investitionen sind strategisch auf die nationalen Prioritäten Indiens ausgerichtet und werden sich auf den Ausbau der KI-Fähigkeiten, die Verbesserung der Logistikinfrastruktur, die Unterstützung des Wachstums kleiner Unternehmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen konzentrieren", teilte der US-Technologieriese mit. Amazon hat bislang bereits 40 Milliarden Dollar in Indien investiert.

BOEING

hat im November 44 Maschinen ausgeliefert, nach 53 im Oktober. Zugleich kamen brutto 164 Bestellungen herein.

JP MORGAN

hat die Budgetierung für kommendes Jahr abgeschlossen und plant mit Ausgaben von 105 Milliarden Dollar. Für dieses Jahr rechnet die Bank für dieses Jahr mit Ausgaben von 95,9 Milliarden Dollar. Analysten rechneten bislang für 2026 laut Factset-Konsens mit knapp 101 Milliarden Dollar.

MASTERCARD

hat den Umfang seines Aktienrückkaufprogramms sowie seine vierteljährliche Bardividende erhöht. Das Board des Kreditkartenunternehmens genehmigte ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 14 Milliarden US-Dollar. Das neue Rückkaufprogramm wird nach Abschluss des laufenden 12-Milliarden-Dollar-Programms in Kraft treten, das im Dezember 2024 genehmigt wurde. Zum 5. Dezember waren im Rahmen des aktuell genehmigten Rückkaufprogramms noch etwa 4,2 Milliarden Dollar übrig. Zudem erhöhte Mastercard die Quartalsdividende um 14 Prozent auf 87 Cent je Aktie von 76 Cent. Die neue Ausschüttung entspricht 3,48 Dollar pro Jahr. Auf Basis des Schlusskurses vom Dienstag von 537,55 Dollar ergibt sich daraus eine jährliche Rendite von 0,65 Prozent.

MICROSOFT

will erneut Milliarden Dollar in Künstliche Intelligenz (KI) investieren. Insgesamt sind fast 23 Milliarden US-Dollar dafür vorgesehen, wovon ein erheblicher Teil nach Indien fließen soll, was die bisher größte Investition des Software-Giganten in Asien wäre.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 10, 2025 01:58 ET (06:58 GMT)

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