In Brötchen, Müsli, Backmischungen sowie in ganzen und geschroteten Produkten sind offenbar illegale, gentechnisch veränderte Leinsamen nachgewiesen worden. Das teilte die Umweltorganisation Greenpeace heute mit. Die betroffenen Produkte waren am 9. September stichprobenartig in Märkten von Edeka, REWE, Rossmann und Schlecker in Hamburg gekauft und von einem Speziallabor untersucht worden. Der gefundene Gen-Leinsamen ist in der EU weder zum Anbau noch als Lebensmittel zugelassen. Hersteller und Supermärkte sind über die Verunreinigungen informiert worden. Die Märkte sollen die illegalen Gen-Produkte sofort aus den Regalen nehmen und durch Kontrollen sicherstellen, dass die Verbraucher vor Verunreinigungen geschützt werden. "Mit ungeprüften, illegalen Gen-Leinsamen in Brötchen und Müsli werden wir Verbraucher zu Versuchskaninchen gemacht", kritisierte Stefanie Hundsdorfer, Gentechnikexpertin von Greenpeace. Bei REWE war die illegale Leinsaat in Mehrkornbrötchen der Marke "Harry", in Frühstücksmüsli von "Seitenbacher", in der Backmischung "Mehrkornbrot mit Hefe" von "Küchenmeister" sowie in geschrotetem Leinsamen der Eigenmarke von REWE festgestellt worden. Bei Edeka wurden geschrotete Leinsamen der Marke "Schapfen Mühle" positiv getestet, bei Schlecker ganzer Leinsamen von "Schapfen Mühle" und bei Rossmann Leinsaat der Firma "Seeberger". Die entdeckte Gen-Leinsaat enthält ein Resistenz-Gen gegen das Antibiotikum Kanamycin, was die Wirksamkeit des Antibiotikums beim Menschen gefährden soll. Greenpeace geht davon aus, dass der Leinsamen auch in anderen europäischen Ländern illegal auf den Lebensmittelmarkt gelangt ist. "Es ist ein Skandal, dass die Gen-Saat dennoch hier bei uns ins Essen gelangen konnte", so Hundsdorfer. "Lebensmittelhersteller, -händler und Behörden müssen nun Licht ins Dunkel bringen und offenlegen, welche Produkte seit wann von Verunreinigungen betroffen sind."