Der tödliche Luftangriff von Kundus Anfang September galt angeblich nicht nur den beiden von den Taliban entführten Tanklastern. Wie das Magazin "Focus" berichtet, fragten die Piloten der US-Bomber mehrfach nach, welches Ziel getroffen werden solle, die Tanklaster oder die umstehenden Menschen. Dem Nato-Untersuchungsbericht zufolge seien beide Ziele als wichtig angegeben worden. Zudem habe das deutsche Militär den Einsatz kleinerer Bomben angeordnet, mit denen auch Personen im weiteren Umfeld getroffen werden konnten. Bislang hatte die Bundeswehr vor allem betont, dass die Laster als rollende Bomben das deutsche Feldlager gefährdet hätten. Die Auswertung des Funkverkehrs zeige allerdings, dass auch die dort ausgemachten Taliban-Anführer getötet werden sollten. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hatte zwar "Verfahrensfehler" eingeräumt, den Angriff aber als gerechtfertigt bezeichnet.