20 Jahre nach dem Mord an Alfred Herrhausen lässt der Generalbundesanwalt fünf Bekennerschreiben der Rote-Armee-Fraktion (RAF) auf DNA-Spuren untersuchen. Das berichtet die Zeitung "Die Welt" in ihrer Montagsausgabe. Aufgrund eines am Umschlag eines Bekennerschreibens zum Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback 1977 gesicherten genetischen Fingerabdrucks sitzt seit August die RAF-Terroristin Verena Becker in Untersuchungshaft. Ob die neuen Untersuchungsmethoden auch im Fall Herrhausen zu neuen Ermittlungen gegen konkrete Tatverdächtige führen werden, steht nach Angaben der Ankläger allerdings frühestens in "Wochen oder Monaten" fest. Der Chef der Deutschen Bank war am 30. November 1989 nicht weit von seinem Haus in Bad Homburg von einer Bombe getötet worden, die Terroristen mit einer Lichtschranke gezündet hatten. Der Mord ist bis heute, wie die meisten Taten der sogenannten dritten RAF-Generation, unaufgeklärt.