Drei frühere britische Minister der Labour-Partei haben mit dem Argument, für Geld die aktuelle Politik beeinflussen zu können, für ihre Dienste geworben. Das deckte die britische "Sunday Times" in einem Versuch mit versteckter Kamera auf. Eine Reporterin hatte sich als Angestellte einer US-amerikanischen Lobbyfirma ausgegeben und den Politikern eine Position im Aufsichtsrat angeboten. Einer der ehemaligen Minister brüstete sich gar damit, "wie ein Miettaxi" für 3000 bis 5000 Pfund am Tag seine Kontakte zur Downing Street nutzen zu können. Die Ministerien der ehemaligen Minister haben bereits beteuert, nicht von den jeweiligen Politikern beeinflusst worden zu sein. Die Regierungspartei wies darauf hin, dass nicht gegen Gesetze verstoßen worden sei. Der Skandal trifft die Labour-Partei zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Seit Monaten hat die britische Regierung bereits mit Schlagzeilen über das korrupte Spesengebaren der Unterhaus-Abgeordneten zu kämpfen.