DJ Merkel will China mit Argumenten zu fairem Yuan-Kurs bewegen - FT
LONDON (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich in einem Zeitungsinterview dafür ausgesprochen, China mit "Fakten und Benchmarks" zu überzeugen, einen fairen Wechselkurs für den Yuan festzulegen, anstatt das Land wegen seiner Währungspolitik zu attackieren. Wechselkurse sollten die grundlegende Stärke einer Volkswirtschaft widerspiegeln, sagte Merkel in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der "Financial Times" (FT).
Zugleich wandte sich die Kanzlerin gegen die Forderung von US-Finanzminister Timothy Geithner, Zielgrößen für maximale Leistungsbilanzüberschüsse oder -defizite festzulegen. "Ich halte nicht viel von quantifizierten Zielgrößen in der Zahlungsbilanz", erklärte Merkel. Zahlungsbilanzen seien nicht nur eine Frage der Wechselkurse, sondern auch der Wettbewerbsfähigkeit.
Die größte Gefahr für die Weltwirtschaft besteht laut Merkel in einem Rückfall zum Protektionismus im globalen Handel. In diesem Zusammenhang äußerte sich Merkel besorgt über neue Beispiele nichttarifärer Handelshemmnisse in Staaten der G-20-Gruppe. Ausdrücklich kritisierte Merkel mit Blick auf die USA Gesetzesvorhaben und "andere Versuche, den Marktzugang zu erschweren".
Die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) treffen sich am 11. und 12. November in Seoul.
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November 09, 2010 03:20 ET (08:20 GMT)
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