
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Verwendung ausländischer Decoderkarten für das Anschauen von Fußballspielen hat laut dem Bezahlsender Sky Deutschland keine unmittelbaren Auswirkungen auf das eigene Geschäft. Das Urteil müsse in nationales Recht umgewandelt werden, sagte ein Konzernsprecher am Dienstag auf Anfrage zu Dow Jones Newswires. Dann sei es an den Lizenzgebern - wie der die Deutsche Fußball Liga (DFL) - darauf zu reagieren.
Der EuGH hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Urteil entschieden, dass Fußballfans in Europa per Pay-TV übertragene Fußballspiele in ihrer jeweiligen Heimat auch mit billigen, im Ausland erworbenen Decoderkarten entschlüsseln und anschauen dürfen. Lizenzregelungen nationaler Fußball-Ligen, die dies verhindern wollen, verstoßen demnach gegen EU-Recht. Zur Begründung hieß es, Fußballspiele seien keine "geistige Schöpfung", für die eine Fußball-Liga Urheberrechte geltend machen können.
Hintergrund war ein Streit zwischen der englische Fußball-Profi-Liga (FAPL) mit einigen britischen Gaststätten. Sie hatten billigere griechische Decoderkarten gekauft und damit das dem britischen Sender Sky zugesicherte Sendemonopol in Großbritannien unterlaufen.
An der British Sky Broadcasting Group ist der US-Medienkonzern News Corp mit 39,1% beteiligt. An Sky Deutschland hält News Corp 49,9%. Zu News Corp gehört auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur.
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October 04, 2011 08:12 ET (12:12 GMT)
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