Mit Gerüchten ist es bekanntlich so eine Sache. Nun trifft es das Hamburger Biotechnologieunternehmen Evotec (WKN 566480). Laut "Daily Mail" könnte AstraZeneca (WKN 886455) "fünf Euro plus X" je Evotec-Papier bieten. Doch würde das überhaupt Sinn machen? Zweifel sind angebracht. Dennoch muss der Kurssprung kein Fehler sein.
Um das Ganze einschätzen zu können, sollte man sich zunächst kurz das Geschäftsmodell von Evotec ansehen. Dazu reicht ein Blick auf die Firmenwebsite: Demnach ist Evotec "ein Wirkstoffforschungsunternehmen, das Pharma- und Biotechnologieunternehmen sowie akademischen Einrichtungen Expertise und Kompetenzen in der Wirkstoffforschung bietet". Übersetzt: Evotec übernimmt die Forschungsleistung anderer, die wiederum dafür bezahlen. Das funktioniert gut, wenn man sich das Kunden-Portfolio von Evotec ansieht. Es sind alle namhaften Pharmakonzerne und Forschungseinrichtungen dabei. Und hier kommt das Problem. AstraZeneca und Evotec arbeiten nur im Bereich Diabetes zusammen. Andere Überschneidungen gibt es nicht. Bei einer Übernahme ist damit zu rechnen, dass ein Großteil der Forschungsaufträge verloren geht: Stichwort Wettbewerbsklauseln. Damit hätten am Ende weder AstraZeneca noch Evotec etwas gewonnen. Insofern macht eine so geartete Übernahme keinen Sinn. Zumal die heterogene Aktionärsstruktur eine Übernahme sowieso nicht gerade leicht macht.
Den vollständigen Artikel lesen ...