Kiew - Auf Drängen der Vereinten Nationen hat die ukrainische Führung eine eintägige Waffenruhe für den umkämpften Osten der Ex-Sowjetrepublik angekündigt. Ziel sei es, internationalen Experten endlich den Zugang zum Absturzort des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 zu ermöglichen, teilte am Donnerstag das Pressezentrum der "Anti-Terror-Operation" in Kiew mit. Die Untersuchungen zum Absturz, bei dem 298 Menschen ums Leben kamen, werden durch erbitterte Kämpfe zwischen Regierungskräften und prorussischen Separatisten erschwert.
Russland warf der Ukraine vor, bewusst internationale Ermittler vom Absturzort fernzuhalten. "Wir fürchten, dass die Kiewer Behörden Beweise vernichten wollen, die ihre Rolle bei der Katastrophe blossstellen", sagte Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin in New York. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko habe bereits vor Tagen eine Waffenruhe rund um den Absturzort bei Grabowo verkündet. "Dieses Versprechen wurde sofort gebrochen", kritisierte Tschurkin.
Russland habe den Vereinten Nationen und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) seine Dokumente über den Absturz der Boeing 777-200 übergeben, sagte Tschurkin. "Wir rechnen damit, dass auch andere Länder genauso konkret und konstruktiv handeln werden, statt Anschuldigungen zu verbreiten, die durch nichts belegt sind", betonte Russlands UN-Botschafter.
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