Lissabon - Rekordverluste haben die Krise bei der Grossbank BES in Portugal drastisch verschärft und das Land erst zweieinhalb Monate nach Verlassen des EU-Rettungsschirmes wieder ins Zittern gebracht. Die Banco Espírito Santo hatte Mittwochnacht für das erste Halbjahr ein Minus von 3,57 Milliarden Euro gemeldet. So viel Geld hatte nach Medienangaben noch kein portugiesisches Unternehmen in so kurzer Zeit in den Sand gesetzt. Am Donnerstag stürzte der BES-Aktienkurs in Lissabon zeitweilig um über 50 Prozent weiter in den Keller.
Die portugiesische Zentralbank teilte unterdessen mit, jüngst entdeckte Fakten deuteten auf mögliche "rechtswidrige Handlungen" der Ende Juni abgesetzten Unternehmensführung hin. Man prüfe die Einleitung rechtlicher Schritte, hiess es. Der Banker-Clan Espírito Santo, der als Hauptaktionär über die Espírito Santo Financial Group (ESFG) 20 Prozent des BES-Kapitals hält, wurde am Donnerstag von der Notenbank bis auf weiteres vom Stimmrecht ausgeschlossen.
Der neue Bankpräsident Vítor Bento kündigte noch in der Nacht zum Donnerstag eine Kapitalaufstockung an. Es gebe viele Interessenten aus dem Privatsektor, versicherte er. Die Kernkapitalquote (Tier 1) der BES war im Zuge der Krise auf fünf Prozent ...
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