Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht in den Wahlerfolgen der AfD auch eine Bedrohung für seine eigene Partei. Das erfolgreiche Abschneiden der AfD "muss alle Parteien beschäftigen", sagte Weil der "Welt".
Dies zeigten die Wahlanalysen. Weil nannte die AfD eine "besondere Herausforderung" für die Union. Diese "hatte immer den Anspruch, dass rechts von ihr keine nennenswerte politische Kraft entstehen darf. Dieser Anspruch ist jetzt gefährdet", sagte der niedersächsische SPD-Vorsitzende.
Hinter der AfD liege "ein deutlicher Wandel", so Weil. Er betonte: "Sie hat begonnen als euroskeptische Partei, und entwickelt sich nun zu einer eher rechts-populistischen Organisation. Stärker denn je setzt sie auf Ressentiments gegenüber Ausländern. Das ist auch für die SPD eine Herausforderung, darf uns aber nicht davon abhalten, zu unseren humanitären Grundsätzen und Verpflichtungen zu stehen."