
Das Rüstungswesen des Verteidigungsministeriums bekommt in einer lange erwarteten Studie ein miserables Zeugnis ausgestellt: Die Analyse mehrerer ausgewählter Projekte habe gezeigt, "dass eine Optimierung des Rüstungsmanagements in nationalen und internationalen Großprojekten dringend und ohne Verzug geboten ist", heißt es in einer 50-seitigen Zusammenfassung der Studie, aus dem die "Süddeutsche Zeitung" zitiert. Im Gesamtgutachten, das diesem Exzerpt zugrunde liegt, werden demnach etwa 140 "Probleme und Risiken" bei den analysierten Rüstungsprojekten identifiziert.
Die Studie, deren Auftraggeber formal das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr sei, gehe auf eine Initiative von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zurück. Im Februar hatte sie den für Rüstung zuständigen Staatssekretär Stéphane Beemelmans entlassen und angekündigt, entscheidende Großprojekte durch externe Berater durchleuchten zu lassen, um mehr Transparenz herzustellen. Drei Monate lang habe nun ein Konsortium sieben Rüstungsprojekte und zwei Rüstungsvorhaben analysiert. Die umfassende "Bestandsaufnahme und Risikoanalyse" soll am Montag offiziell an von der Leyen übergeben werden, berichtet die SZ. "Die Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen bedeutet ein ambitioniertes Arbeitsprogramm, das mindestens für die kommenden zwei Jahre erhebliche Kräfte binden wird", heißt es der Zeitung zufolge im Fazit der Zusammenfassung.
Sie werde aber "Probleme beseitigen und Risiken minimieren".