Würzburg - Hochriskante Spekulationen von Mitarbeitern der Finanzdienstleistungsbranche trugen zu einem Teil zum Auftreten der Finanzkrise bei. Im Sommer 2007 weitet sich die US-Immobilienkrise zu einer weltweiten Finanzkrise aus, deren Folgen bis heute die Märkte belasten. Vor diesem Hintergrund haben die Neuro-Wissenschaftler unter Leitung von Johannes Hewig 2010 mit den Arbeiten an einer nun veröffentlichten Studie begonnen. "Aus Sicht der Psychologie ist es natürlich ungemein spannend, sich der Frage zu stellen, inwieweit Gier als Persönlichkeitsmerkmal riskantes Verhalten vorhersagen kann, und wie sich solche Zusammenhänge erklären lassen", sagt Professor Hewig von der Universität Würzburg.
"Zuerst musste der Begriff "Gier' jedoch präzisiert werden", erklärt Psychologe Patrick Mussel. Dem Team am Lehrstuhl für Psychologie an der Universität Würzburg gelang es, das Persönlichkeitsmerkmal Gier zu fassen und einen Test zu entwickeln, mit dem man Gier messen kann. Dies funktioniert über einen Fragebogen, bei dem die Probanden Aussagen in verschiedenen Ausprägungen zu- oder nicht zustimmen können. "Der Test erfasst den Wunsch nach mehr, koste es was es wolle - einschliesslich einem exzessiven Streben nach materiellen Gütern", sagt Mussel und hebt die wesentliche Bedingung hervor: "Eine gierige Person zeichnet sich in unserer Definition durch die Bereitschaft aus, dass ihr Streben nach mehr auf Kosten von anderen geht."
Zusammenhang von Gier und Risikoverhalten
An der Risikoaufgabe nahmen 20 Studierende der Wirtschaftswissenschaften ...