
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Ermüdet nach einer ereignisreichen Woche zeigen sich die Aktienmärkte am Freitag in Ostasien. In relativ engen Grenzen tendieren die Börsen uneinheitlich, nachdem sich am Donnerstag an den US-Börsen keine klare Richtung herausgeschält hatte. In Hongkong und in Seoul geben die Kurse leicht nach, in Sydney legte der Index nach dem kräftigen Vortagesplus dagegen nochmal um 0,4 Prozent zu. Der Shanghai-Composite legt ebenfalls leicht zu und der Nikkei-Index in Tokio liegt knapp 0,2 Prozent höher bei 19.510 Punkten.
Die Finanzmärkte verdauten die jüngsten geldpolitischen Aussagen von US-Notenbankchefin Janet Yellen, heißt es. Sie werden dahingehend interpretiert, dass die allgemein erwartete Zinserhöhung in den USA frühestens im Juli kommen wird und dass das Tempo des nachfolgenden Zinserhöhungstrends eher langsam ausfallen dürfte. "Jetzt, wo die Entscheidungen der Bank of Japan und der Federal Reserve Bank raus sind, wartet der Markt auf neue Impulse", kommentiert Markttechnikexperte Eiji Kinouchi von Daiwa Institute of Research das eher lustlose Treiben.
Sorgen könnte dafür der chinesische Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe im März, der am 24. März veröffentlicht wird. Allgemein werde erwartet, dass der PMI einen Wert von über 50 aufweisen werde, verglichen mit 50,7 im Februar. Damit würde der wichtige Index im auf Expansion hindeutenden Bereich bleiben.
Bei den Einzelwerten in Tokio sorgen weiter Nintendo und DeNA für Aufsehen. Nach den massiven Kurssprüngen beider Aktien von 36 bzw. 50 Prozent an den beiden Vortagen in Reaktion auf die sehr gut ankommende Zusammenarbeit beider Unternehmen zur Entwicklung von Spielen für Smartphones und andere mobile Geräte, kommt es nun zu ersten Gewinnmitnahmen. Nintendo verlieren gut 6 Prozent, während DeNA minimal um 0,2 Prozent zurückkommen.
Rakuten gewinnen dagegen 2,3 Prozent, angetrieben von der Spekulation, dass der Online-Einzelhändler den E-Book-Vertreiber OverDrive für rund 410 Millionen Dollar komplett übernehmen wird. Eine Verdopplung der Dividende treibt Yahoo Japan um 6 Prozent nach oben.
Am Schanghaier Aktienmarkt, der sich zuletzt etwas abgekoppelt von den anderen Plätzen der Region und den Spekulationen um steigende Zinsen in den USA zeigte, zeichnet sich das größte Wochenplus seit Dezember von rund 6 Prozent ab. Angetrieben wird die Rally von Spekulationen über weitere geldpolitische Lockerungen, zuletzt befeuert von Ministerpräsident Li Keiqang zum Ende des Nationalen Volkskongresses. An der kleineren Festlandbörse in Shenzen geht es auch am Freitag weiter aufwärts um rund 1 Prozent. Hier zeichnet sich ein Wochenplus von 8 Prozent ab.
An der Währungsfront legt der chinesische Yuan bereits den vierten Tag in Folge zu. Zu Beginn der Woche kostete der Dollar noch 6,2621 Yuan, nun sind es nur noch 6,1960 Yuan. Damit ist der Dollar zugleich auf das Niveau zu Beginn des Jahres zurückgefallen gegenüber dem Yuan. Zwar stecke dahinter vor allem die chinesische Notenbank, die den Mittelkurs wiederholt deutlich gesenkt habe, doch beobachten Teilnehmer auch Käufe chinesischer Banken, nachdem es mit dem Yuan die vergangenen vier Monate nur abwärts gegangen war.
"Es ist ziemlich klar, dass die Zentralbank zu verhindern versucht, dass sich eine Erwartungshaltung am Markt in nur einer Richtung auftut. Sie will mehr Fluktuation in beide Richtungen sehen", erklärt Volkswirt Chaoping Zhu von UOB Kay Hian Holdings. "Denn in einer Phase wie jetzt, könnten überzogene Erwartungen einer Yuan-Abwertung dazu führen, dass weiteres Kapital aus China abgezogen wird", ergänzt er.
=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.975,50 +0,42% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.510,03 +0,17% 07:00 Kospi (Seoul) 2.030,60 -0,36% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.595,83 +0,38% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.399,57 -0,28% 09:00 Straits-Times (Singapur) 3.409,77 +0,70% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.801,10 -0,44% 10:00 SET50 (Thailand) 1.006,26 -0,58% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 11.04 Uhr EUR/USD 1,0684 +0,1% 1,0669 1,0706 EUR/JPY 128,94 +0,1% 128,87 128,97 USD/JPY 120,70 -0,1% 120,82 120,48 USD/KRW 1123,55 +0,2% 1121,30 1119,48 USD/CNY 6,1960 -0,5% 6,1960 6,1942 AUD/USD 0,7684 +0,4% 0,7652 0,7706 ===
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March 20, 2015 02:02 ET (06:02 GMT)
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