Zug - Im Interview sind sich Damian Baer, Geschäftsführer SPS Schweiz + Österreich, und Ralf Glabischnig, Partner inacta AG einig: Die digitale Transformation aller Branchen ist längst nicht nur ein neuer Trend. Unternehmen, die die Gelegenheit zur Weiterentwicklung verpassen, sind schnell auf der Verliererseite. Es ist höchste Zeit für innovative Prozesslösungen.
inacta: Herr Baer, Swiss Post Solutions gehört zwar zur Schweizerischen Post, bietet aber Lösungen an, die man auf den ersten Blick nicht direkt mit dem traditionellen postalischen Geschäft verbindet. Wofür steht Swiss Post Solutions (SPS)?
Damian Baer: Das Internet und der Mobilfunk haben die Kommunikation in den letzten Jahren massiv verändert. Wir passen uns an dieses veränderte Kommunikationsverhalten der Kunden, Privatpersonen oder Unternehmen gleichermassen, an. In diesem Umfeld stärkt SPS die Marktstellung ihrer Kunden durch die Transformation der Verarbeitungsprozesse von ein- und ausgehenden Geschäftsinformationen. Schliesslich lautet unser Claim «Wir verbinden die digitale und die physische Welt mit unseren Lösungen».
Welche Lösungen und Dienstleistungen bietet SPS an, um dem veränderten Kommunikationsverhalten gerecht zu werden?
Damian Baer: Unsere Leistungen richten sich an Unternehmen, die ihre eingehende Post, und hier auch die Papierpost, in elektronischen Kanälen verarbeiten wollen. Aus diesem Grund scannen wir die Dokumente, bereiten sie elektronisch auf und lesen die für den Kunden relevanten Informationen aus. Die Dokumente werden dann elektronisch archiviert und über bestehende Geschäftsprozesse der Kunden verarbeitet. Ebenso kümmern wir uns um den physischen Druck oder elektronischen Versand von Briefpost von Grossunternehmen, im Rahmen des so genannten Output-Managements.
Herr Glabischnig, die inacta AG unterstützt ihre Kunden bei der digitalen Transformation des Geschäfts. Dies wird auch mit dem Slogan «managing your information» deutlich. Welche Veränderungen im Kommunikationsverhalten bzw. im Umgang mit Informationen erkennen Sie bei Ihren Kunden?
Ralf Glabischnig: Das ist richtig. Die inacta AG unterstützt ihre Kunden bei der digitalen Transformation des Geschäfts bzw. der Informationsflüsse. Viele unserer Kunden lancieren entsprechende Projekte oder setzen diese mit dem Ziel um, die bisherigen papierbasierten Geschäftsprozesse auf elektronische umzustellen. Dabei werden eingehende Dokumente digitalisiert und danach in den Geschäftsprozessen verarbeitet. Die Kommunikation bzw. die Verarbeitung der Informationen verändert sich grundlegend.
"Echte Innovation entsteht aber erst, wenn man sich grundsätzlich von den papierbasierten Prozessen löst und komplett neue Wege der Weiterentwicklung innovativer Geschäftsmodelle einschlägt." Ralf Glabischnig, Partner inacta AG
Welche Vorteile ergeben sich für die Unternehmen durch die Umstellung der papierbasierten Geschäftsprozesse auf elektronische Formen?
Ralf Glabischnig: Heute werden Informationen nicht mehr ausschliesslich auf Papier ausgetauscht. Nehmen wir als Beispiel die Krankenversicherung. Ein Grossteil der eingehenden Rechnungen wird von den Spitälern, Ärzten oder Apotheken bereits in elektronischer Form übermittelt. Das bedeutet für die Unternehmen, dass ihre Geschäftsprozesse für die Verarbeitung von elektronisch übermittelten Informationen ausgelegt sein müssen. Damit ist es naheliegend, auch papierbasierte Informationen in elektronische umzuwandeln und über einheitliche Geschäftsprozesse abzuwickeln. Das ist ein wesentlicher Vorteil. Ausserdem lassen sich ortsunabhängig Informationen bereitstellen und die Kontrollierbarkeit der Informationsverarbeitung steigt, d.h. die Unternehmen sind auskunftsfähig, wenn es um den Bearbeitungsstand eines Kundenanliegens geht. Niemand muss erst durch die Büros laufen und nach dem Dossier suchen, welches irgendwo bei einem Kollegen auf dem Schreibtisch liegt.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Wie weit sind denn die Unternehmen mit der digitalen Transformation?
Ralf Glabischnig: Viele Unternehmen haben erste Schritte in Richtung der digitalen Transformation unternommen. Oft wurde mit der elektronischen Verarbeitung von Rechnungen begonnen. Das ist naheliegend, da Rechnungen in gewisser Form standardisiert sind. Vollständige Rechnungen, die dann einer Bestellung zugeordnet werden können, ermöglichen eine automatische Verarbeitung ohne manuelle und damit ressourcenintensive Eingriffe. Aber mit intelligenten Input Management Lösungen ist wesentlich mehr möglich. So lässt sich die gesamte eingehende Post digitalisieren und teilweise ...
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