Der neue Chef der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin fordert von der Politik eine koordinierte Aktion zur Stärkung der deutschen Luftfahrt. "Kein deutscher Politiker kann ernsthaft Verantwortung dafür übernehmen, wenn mit Air Berlin 9.000 Jobs den Bach runtergehen würden", sagte Pichler im Interview mit der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe).
Den politischen Widerstand gegen die Code-Share-Flüge, bei denen unter anderem die arabische Etihad über Air Berlin auch Flüge in Deutschland anbietet, nannte Pichler "gefährlich". "Anstatt uns mit Code-Share-Bedenken zu überziehen, sollte die Politik in Deutschland lieber ein Bündnis zur Stärkung der deutschen Luftfahrt schmieden und Überregulierung abschaffen. Die Angst vor den Arabern ist albern. In fünf Jahren drängen die chinesischen Fluggesellschaften auf den europäischen Markt. Dann haben wir ganz andere Spielregeln."
Zur Sanierung der Airline will Pichler das Angebot an den Flughäfen Düsseldorf, Berlin und Palma de Mallorca stark ausbauen. Zugleich will Air Berlin sich aus der Fläche zurückziehen. "Die dezentrale Herumfliegerei werden wir ausdünnen", sagte Pichler der "Rheinischen Post".