Bern - Führende Sanitärgrosshändler haben sich jahrelang bei Preisen und Mengen abgesprochen. Zu diesem Schluss ist die Wettbewerbskommission (Weko) gekommen. Sie büsst die Kartellmitglieder nun mit rund 80 Mio CHF. Branchenführer Sanitas Troesch wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Die Mehrzahl der am Kartell beteiligten Sanitärgrosshändler verständigten sich den Untersuchungsergebnissen der Weko zufolge von 1997 bis 2011 über Preisbestandteile und preisbestimmende Faktoren wie Margen, Bruttopreise, Euro-Umrechnungskurse, Transportkosten und Rabatte, wie die Weko am Freitag mitteilte. Ausserdem hätten die Unternehmen entschieden, Hersteller, die ihre Produkte nicht exklusiv über ihren Vertriebskanal verkauften, nicht in ihre Kataloge aufzunehmen. Dies habe Unternehmen am Markteintritt gehindert, stellt die Weko fest.
Die Höhe des finanziellen Schadens liess sich laut der Weko jedoch nicht berechnen. Dafür fehlten laut Vizedirektor Frank Stüssi die Vergleichsmöglichkeiten. Ein Vorher-Nachher-Vergleich sei unter anderem aufgrund der langen Dauer des Kartells nicht möglich. Fest steht aber: Durch die Preisverzerrungen und die Einschränkung der Produktevielfalt sind die Endkonsumenten und zum Teil die Sanitärinstallateure geschädigt worden.
Möglicher Rekurs
Von der Weko dafür gebüsst werden der Schweizerische Grosshandelsverband der Sanitären Branche sowie ...