Nach Ansicht von Rheinmetall-Chef Armin Papperger wird es auf absehbare Zeit keine einheitliche europäische Rüstungspolitik geben: "Dazu benötigen wir den politischen Willen. Deutschland, Großbritannien und Frankreich wollen ihr eigenes Geschäft jedoch nicht aufgeben", sagte der Vorstandsvorsitzende der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe).
In den kommenden 20 Jahren werde es keine europäische Armee geben - und damit auch keine zentralisierte Rüstungsindustrie, so der Rheinmetall-Chef. Papperger warnte erneut vor zu scharfen Auflagen für die deutsche Rüstungsindustrie: "Im Rüstungsbereich ist statt 'Made in Germany' inzwischen 'German free' ein Gütesiegel. Das muss sich ändern", so Papperger. "Die Politik muss sich klar darüber sein, dass zu starke Vorschriften uns das Geschäft kaputt machen und Technologie aus Deutschland abwandert."
Rheinmetall macht nach eigenen Angaben inzwischen 80 Prozent seines Geschäfts mit Exporten. "Australien ist ein ganz starker Markt für uns. Dort haben wir mehrere Firmen und bewerben uns um einen Auftrag für unseren 'Boxer'."