Die französische Atomaufsicht hat offenbar größere Informationslücken über den Zustand der dortigen Kernkraftwerke als bislang bekannt. Auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl erklärte die Behörde in Straßburg, man könne über die Jahre 2006 bis 2010 für den Meiler in Cattenom und zwischen 2005 und 2010 im Fall des AKW Fessenheim gar nicht angeben, in welchem Reaktorblock sich Zwischenfälle zugetragen hätten, berichtet der "Spiegel".
Diese Zuordnung sei "schwierig", entschuldigte sich die Behörde. Vergangene Woche waren Vorwürfe laut geworden, dass das Amt bereits einen Störfall im grenznahen Atomkraftwerk Fessenheim im April 2014 in seiner Dimension falsch bewertet habe. Die Grünen wundert das nicht: "Würde die französische Aufsichtsbehörde nicht ständig beide Augen zudrücken, wären beide Meiler schon lange stillgelegt", sagte Kotting-Uhl.