Kopenhagen - Bei den Oberhauswahlen in Japan an diesem Wochenende hat die Regierungskoalition einen starken Sieg eingefahren, der dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe die nötige Zweidrittelmehrheit bescherte, mit der er sein grösstes politisches Ziel ansteuert: eine Reform der pazifistischen Verfassung Japans. Von unserer Warte aus könnte dies erhebliche geopolitische Konfrontationen auslösen, doch die Finanzmärkte konzentrierten sich stärker darauf, wie die weitreichende Befürwortung der Regierung Abe (trotz der eindeutig holpernden Wirtschaft und der neuen Risiken einer Deflationsspirale) auf das Potenzial für konsequentere wirtschaftspolitische Massnahmen hindeutet.
Und diesmal wird die Wirtschaftspolitik nicht im Alleingang von der japanischen Zentralbank stammen; die Zentralbank soll lediglich Geld in Abstimmung mit der Regierung drucken und so massive neue finanzielle Anreize schaffen - sogenanntes "Helikoptergeld". In einer Regierung mit Helikoptergeld ist die Zentralbank ausschliesslich für das Stopfen von Finanzlöchern zuständig, während das Geld direkt in die Wirtschaft gepumpt wird, damit die Endnachfrage steigt, also nicht in erfolglose Wertpapierkäufe. Dieser Plan folgt auf das fortlaufende QQE-Wertpapieraufkaufprogramm, das trotz dem gewaltigen Anteil von etwa 15 % am japanischen BIP pro Jahr nicht in der Lage war, das Wiedererstarken der Deflationskräfte nach dem Einbruch der Rohstoffpreise, die nachlassende Inlandsnachfrage und die aggressive Entwertung des chinesischen Renminbi gegenüber anderen asiatischen Währungen zu parieren. Seit dem vermurksten ...
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