Essen - Die heftig gesunkenen Stahlpreise haben tiefe Spuren in der Bilanz des Industriekonzerns Thyssenkrupp hinterlassen. In der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres brach der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) um 22 Prozent auf 560 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen am Dienstag in Essen mitteilte. Der Verfall der Preise sei stärker gewesen und habe länger angehalten als erwartet. Deshalb senkte der Vorstand die Prognosen für die wichtigsten Kennziffern im Gesamtjahr. Zuletzt hatten sich die Preise angesichts besserer Aussichten vor allem der chinesischen Wirtschaft zwar recht deutlich erhöht. Doch das kommt für Thyssenkrupp zu spät, um die bisherigen Einbrüche aufzuholen.
Das Management erwartet daher nun im Ende September auslaufenden Geschäftsjahr einen Rückgang des bereinigten Ebit auf nur noch gut 1,4 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern noch knapp 1,7 Milliarden Euro verdient. Bislang lag das Ziel für dieses Jahr bei 1,6 bis 1,9 Milliarden. Auch die Aussicht auf einen deutlich steigenden Nettogewinn gab der Vorstand nun auf. Er hält nun noch einen Überschuss auf dem Niveau des Vorjahres für möglich, als nach Abzug der Minderheitsanteile unter dem Strich 210 Millionen Euro übrig geblieben waren.
Sparprogramm bremst Absturz
In der ersten Geschäftsjahreshälfte verdiente der Konzern unter dem ...