Die Märkte stehen seit dem gestrigen Freitag unter dem Eindruck des Brexit. Für viele Anleger kam der EU-Austritt Großbritanniens überraschend. Bedauerlicherweise hatten sich viele Marktteilnehmer von Demoskopen einmal mehr irreleiten lassen. Die vorsichtige Stimmung am Markt vor zwei Wochen hatte durchaus mehr Realitätssinn gezeigt, als der Überschwang im Lauf der letzten Tage vor der Abstimmung. Aber so ist Börse manchmal eben auch. Erst Zuckerbrot und dann brutale Peitsche.
Besonders hat traf es die Deutsche Bank. Kursverluste von zeitweise fast einem Fünftel sind ein Zeichen dafür, dass die Anleger ernsthaft um die Zukunft des Bankhauses besorgt sind. Da halfen auch die Beschwichtigungsversuche von Bankchef John Cryan wenig. Hier das Video-Statement:
Die Aktie konnte sich im Handelsverlauf zwar von den ganz großen Verlusten erholen. Aber dennoch notiert die Aktie so tief wie lange nicht mehr. Die Unsicherheit wird also weiter anhalten. Der Brexit ist also zumindest für die Deutsche Bank ein großes Problem.
Lesenswert zum Brexit ist auch der Kommentar von Wolfgang Eder, Chef des ATX-Riesen Voestalpine, und glühender Europäer, über die Auswirkungen der Abstimmung für die Unternehmen. Mehr bei boerse-social.com.
Deutschland
Auch wenn es bei den jüngsten Umfragen sehr knapp zuging, hatten die Finanzmärkte auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU gesetzt. Nach dem Schock-Ergebnis gilt es nun herauszustellen, dass sich die Welt weiterdreht. Vor allem, wenn es um das Projekt europäische Superbörse geht. Aus diesem Grund waren die Deutsche Börse und die London Stock Exchange gleich bemüht zu beschwichtigen. Mehr dazu hier.
Schon vor Wochen hatten die Aussichten auf eine Konsolidierung am europäischen Stahlmarkt und eine mögliche Fusion der Stahlgeschäfte von thyssenkrupp und Tata Steel Anlegerfantasien geweckt. Nun sind sie wieder zurückgekehrt. Unsere Einschätzung dazu hier.