
Zürich - Ein Forscherteam der Universität Zürich hat erstmals die Auswirkungen von akutem Schlafentzug bei Kindern untersucht. Dabei zeigte sich, dass das Gehirn von 5- bis 12-jährigen Kindern anders auf Schlafentzug reagiert als das von Erwachsenen: Der verkürzte Schlaf führt zu einem erhöhten Bedarf an Tiefschlaf in jenen Hirnregionen, die sich entwickeln und ausreifen. Betroffen sind Regionen im hinteren Hirnbereich, die für das Sehen, die räumliche Wahrnehmung und die Verarbeitung multi-sensorischer Inputs zuständig sind.
Schlaf ist für den Menschen überlebenswichtig. Bleiben Erwachsene länger wach als gewöhnlich, reagiert das Gehirn mit einem erhöhten Bedarf an Tiefschlaf. Gemessen wird dieser in Form von «langsamen Wellen» («slow wave activity») mittels Elektroenzephalografie (EEG). Bei Erwachsenen sind diese Tiefschlafwellen am stärksten ausgeprägt im präfrontalen Kortex - jener Hirnregion, die Handlungen plant und steuert, Probleme löst und am Arbeitsgedächtnis beteiligt ist.
Schlafentzug bei Kindern steigert Tiefschlaf in hinteren Hirnregionen
Forschende der UZH konnten nun erstmals zeigen, dass verkürzter Schlaf bei Kindern ebenfalls einen erhöhten Tiefschlaf zur Folge hat. «Allerdings reagiert das Gehirn von Kindern anders auf akuten Schlafentzug als das von Erwachsenen. Der Tiefschlafeffekt zeigt sich nicht wie bei Erwachsenen in den vorderen, sondern in ...