Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat angesichts des Angriffs eines sogenannten "Reichsbürgers" auf vier Polizisten in Bayern vor Vorwürfen gegen die Beamten gewarnt. "Zu unterstellen, dass die Polizei strukturell rechtslastig sei, finde ich eine Unverschämtheit", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagsausgabe) angesichts der jüngsten Debatten in Sachsen.
"Die Polizei kommt aus der Mitte der Gesellschaft. Polizeibeamte werden von Demonstranten von rechts wie von links beschimpft und tätlich angegriffen. Sie haben von beidem die Nase voll." Bei dem Angriff eines "Reichsbürgers" auf mehrere Polizeibeamte in Franken habe man gesehen, "dass die Polizei in inakzeptabler Weise auch von rechts angegriffen wird", so de Maizière.
"Das dürfen wir nicht dulden und müssen die Polizisten verteidigen, die im Interesse unserer Sicherheit mitunter Leib und Leben riskieren, statt sie unter Generalverdacht zu stellen." Ein 49-Jähriger hatte am Mittwochmorgen bei einer Razzia in Georgensgmünd vier Polizisten verletzt. Einer der Beamten schwebt in Lebensgefahr. Die Spezialkräfte hatten die mehr als 30 Waffen des Schützen sicherstellen wollen, die dieser nach dem Entzug einer früheren Genehmigung illegal besessen hatte.