
Moneycab.com: Herr Gurtner, zum ersten Mal schreibt die Weisse Arena rote Zahlen. Die Gründe sind klar: Klimawandel und starker Franken. Wäre die Einführung des "Flimserdollar" eine Lösung?
Reto Gurtner: Sie meinen in Analogie zum Gränchendollar, mit dem die Touristen in der Walliser Berggemeinde zahlen können? Nein, das ist sicherlich für die Weisse Arena nicht der richtige Weg. Wir setzen nicht auf Rabattaktionen, sondern auf den direkten Kontakt zum Kunden: Wir wollen uns noch besser mit unseren Kunden vernetzen, um Ihnen unsere "Value Propositions" zu machen.
Wie soll denn das vor sich gehen?
Wir haben beispielsweise eine App entwickelt, mit der wir direkt zum Kunden gelangen, und ihm Vorschläge unterbreiten. Damit kann er in Echtzeit Lifttickets lösen, Informationen abrufen oder seine tägliche Performance am Berg einsehen, und wir können direkt mit ihm kommunizieren. Diese Dienstleistung werden wir stark ausbauen.
Entspricht dies denn einem Bedürfnis?
Sicher. Bergbahnen kennen Ihre Kunden meistens gar nicht richtig, und das macht mich traurig. Durch die direkte Verbindung via Smartphone bringen wir unsere Vorschläge besser zur Geltung. Wir werden übrigens dafür eine eigene neue Firma gründen.
Kundenbindung ist sicher das A und O, auch oder gerade am Berg, wo ja die Konkurrenz gross ist. Die Zentralschweiz punktet bei den ausländischen Gästen mit der Nähe zum Flughafen. Die Weisse Arena bietet Shuttledienste an. Planen Sie neue Dienstleistungen, wie damals der Shuttledienst von Friedrichshaven aus?
Das hatten wir eingeführt, weil es schwierig ist, innerhalb der Schweiz eine Konzession als Transportunternehmen zu bekommen. Für uns ist es natürlich auch interessant, Kunden am Flughafen Zürich abzuholen. Wir bieten an, Leute per Shuttle oder Limousine von Zürich nach Laax zu fahren, je nach Finanzkraft und Wunsch des Kunden. Das ist sicher Teil unserer voll integrierten Kundenstrategie.
Leiden Ihre chinesischen Gäste unter dem mittlerweile überraschend schwachen Yuan?
Eigentlich nicht. Unsere chinesischen Gäste gehören der oberen Mittelschicht an. 0,8 Prozent der Chinesen sind mittlerweile Dollarmillionäre. Wenn es uns gelingt, nur ein Prozent dieser Klientel anzusprechen, können Sie sich das Potenzial vorstellen. China hat für uns einen extrem hohen Stellenwert.
"0,8 Prozent der Chinesen sind mittlerweile Dollarmillionäre. Wenn es uns gelingt, nur ein Prozent dieser Klientel anzusprechen, können Sie sich das Potenzial vorstellen."
Reto Gurtner, CEO und VRP der Weissen Arena
Fahren die denn so gerne Ski? Ich habe gar nicht so viele auf den Pisten gesehen…
Ich war gerade in China. Die Weisse Arena hat ja mit dem chinesischen Resort Genting Secret Garden eine Partnerschaft, und ...
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