Von Helmuth Fuchs
Moneycab: Herr Hische, Sie sind gerade etwas mehr als die berühmten 90 Tage im Amt als Chef von CSC Schweiz. Was ist das Ergebnis Ihrer Auslegeordnung, woran halten Sie fest, was werden Sie ändern?
Volker Hische: CSC ist in der Schweiz insgesamt gut aufgestellt. Mit der Zurich als unserem grössten Industriekunden verbindet uns eine langjährige erfolgreiche globale Partnerschaft. Mit der «öffentlichen Hand» arbeiten die Kolleginnen und Kollegen in Bern seit den 90er Jahren zusammen. Kunden wie die SBB, die Schweizer Post oder die Swisscom schenken uns ihr Vertrauen. Auch arbeiten wir mit namhaften Unternehmen im Lifescience Bereich wie der Roche oder Lonza zusammen. Mit den neu dazu gekommenen Kolleginnen und Kollegen der Aspediens sind wir DER Schweizer Anbieter von Service Now Integrations- und Consulting Dienstleistungen.
Dies sind nur einige Beispiele, die aufzeigen, dass wir uns in der Schweiz schon gut positioniert haben. Bei dem Thema "Digitalisierung" sind wir mit unserem Digital Transformation Team bereits gut aufgestellt. Auf der anderen Seite gibt es zum Thema "Robotics und Automation" noch jede Menge zu tun.
Sie haben eine lange Erfahrung mit europäischen Unternehmen. Wie beurteilen Sie die digitale Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen, wo sind sie vorne dabei, wo müssen sie noch aufholen?
Entsprechend der aktuellen OECD Studie gilt die Schweiz ja immer noch als innovativster Wirtschaftsstandort der Welt. Und auch unsere CSC Studie bestätigt dies. 60 Prozent der Schweizer Firmen haben bereits mit der Planung digitaler Geschäftsmodelle begonnen und eine digitale Agenda aufgestellt. Damit übernimmt die Schweiz eine Vorreiterrolle in Zentraleuropa ein, denn in Deutschland (48 Prozent) und Österreich (47 Prozent) haben nur weniger als die Hälfte der Unternehmen eine "Digitale Agenda 2020". Allerdings: Wenn es um die konkrete Umsetzung geht, sehen sich die Chefetagen jedoch mit einer Reihe von Hindernissen konfrontiert, so vor allem bei notwendigen Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter - Hybride Berufsbilder werden immer wichtiger. Da müssen wir gemeinsam ansetzen.
Ein wichtiger Schwerpunkt in Ihrer Karriere bei CSC war die Entwicklung und Förderung von Talenten. Was suchen Sie heute in Mitarbeitenden, welche Fähigkeiten müssen diese mitbringen, um bei der CSC eine langjährige und erfüllende Karriere zu haben, was tut im Gegenzug CSC, um auch Mitarbeitenden jenseits der 50 eine Zukunft zu bieten?
Viel! Erstmal die sogenannten B-Tugenden: Einsatzbereitschaft, Engagement, Neugier und Lernbereitschaft. Darüber hinaus ist es für uns von zentraler Bedeutung, dass wir Menschen für uns gewinnen, die Freude daran haben, mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten - sei es im eigenen Team, sei es in Kundenprojekten. Geschäfte werden von Menschen für Menschen gemacht, das gilt auch und immer mehr für technologieaffine Unternehmen wie der CSC.
Ich bin als junger Mensch zu der CSC gekommen mit der Massgabe, dass Personalentwicklungsverantwortung erstmal jeder für sich selbst hat. Mir hat das ehrlich gesagt gut gefallen, da ich dafür auch immer den nötigen Freiraum im Unternehmen hatte und nutzen konnte. Natürlich ist das Unternehmen gefordert, in einer hochinnovativen Industrie wie der unsrigen, geeignete Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung und -bildung zu schaffen. Und das tun wir zum Beispiel mit hervorragenden Angeboten wie unserer CSC University oder den TechCom24. Aber nochmal: das alte Paradigma vom "Unternehmer im Unternehmen" ist nach wie vor das beste Mittel, um eine erfüllte Karriere bei uns haben zu können. Das gilt übrigens für die "jungen Wilden" als auch für den "Best Ager".
CSC fokussierte sich bis anhin auf grosse internationale Unternehmen, denen CSC dank der weltweiten Präsenz als Partner auf Augenhöhe begegnen konnte. Das limitiert das ...
Den vollständigen Artikel lesen ...