St. Gallen - Mitte März hat die amerikanische Zentralbank Fed ihren Leitzins ein weiteres Mal um 0.25% auf nun 0.75%-1.00% erhöht. Angesichts der soliden Wirtschaftslage und der anziehenden Teuerung werden weitere Zinsschritte folgen. Ich gehe davon aus, dass die Fed in diesem Jahr noch zweimal die Zinsen um je 0.25% anheben wird. Mit diesem Vorgehen werden die Finanzmärkte umgehen können. Zum einen ist es keine Überraschung mehr. Zum anderen kann es als Vertrauensbeweis in die US-Konjunktur betrachtet werden. Das Zinsniveau wird auch bei 1.5% immer noch tief sein und die US-Wirtschaft eher fördern als bremsen.
Nachdem sich die Finanzmärkte an die Zinserhöhungen gewöhnt haben, rückt zunehmend die Bilanz der Fed ins Scheinwerferlicht. Diese wurde nach der Finanzkrise durch die verschiedenen Stützungsprogramme von rund 1'000 Mrd. Dollar auf 4'500 Mrd. Dollar aufgebläht. Irgendwann wird die Fed die Bilanz reduzieren und der Wirtschaft die zusätzliche Liquidität wieder entziehen müssen. Dies ist der letzte Schritt zur Normalisierung der Geldpolitik. Bisher hat sich Janet Yellen aber noch nicht zu dieser Frage geäussert. Sie hat lediglich angetönt, dass in der Fed darüber gesprochen wird.
Eine Reduktion der Fed-Bilanz steht nicht unmittelbar vor der Tür
Die Fed wird zuerst die ...