Zürich - 2017 sanken europaweit sowohl die Zahl der Übernahmen - um 20 Prozent auf 247 - als auch der Gesamtwert der Transaktionen von chinesischen Unternehmen in Europa: Nachdem chinesische Unternehmen 2016 insgesamt noch 85,8 Milliarden US-Dollar investiert hatten, gaben sie 2017 nur noch 57,6 Milliarden Dollar aus - ein Rückgang um ein Drittel. Dabei gilt es aber zu berücksichtigen, dass im Vorjahr die Grosstransaktion mit Syngenta alleine mit 43 Milliarden US-Dollar zu Buche schlug.
Dabei zog es chinesische Unternehmen erneut vor allem nach Deutschland: Die Bundesrepublik belegt mit 54 Transaktionen den ersten Platz im Länderranking, gefolgt von Grossbritannien (44) und Italien (24). Ein deutlicher Anstieg der Aktivitäten wurde nur in Russland (von acht auf 14 Transaktionen) und Schweden (von zwei auf elf) verzeichnet. In der Schweiz kam es zu sieben Transaktionen (2016 waren es 17, 2015 ebenfalls sieben «Schweizer» Deals). Das sind Ergebnisse einer aktuellen Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die M&A-Investitionen chinesischer Unternehmen in Europa untersucht.
Strengere Kontrollen für Übernahmen im Ausland
«Die Zahl der Transaktionen chinesischer Unternehmen in Europa ist im vergangenen Jahr zwar spürbar gesunken, erreichte aber immerhin den zweithöchsten je gemessenen Wert», stellt Ronald Sauser, Leiter M&A Advisory bei EY Schweiz, fest. Diesen Rückgang führt er auf mehrere Faktoren zurück: «Die chinesischen Aufsichtsbehörden haben strengere Kontrollen für Übernahmen im Ausland eingeführt und Auflagen verabschiedet, um den Kapitalfluss ins Ausland zu kontrollieren. Und auch auf europäischer Seite wurden die regulatorischen Anforderungen erhöht - daran sind einige Deals gescheitert. Zudem schauen sich chinesische Unternehmen Übernahmekandidaten heute eher genauer an.»
Zudem stehen hinter den meisten grösseren Transaktionen des vergangenen Jahres in Hongkong ansässige Finanzinvestoren, die nicht von den strengeren Kapitalkontrollen betroffen sind, die seit Ende November 2016 gelten, ergänzt Yi Sun, Leiterin der China Business ...
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