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Carlos von Hardenberg (Franklin Templeton): Strukturelle Wachstumstreiber der Schwellenländer

Schon seit längerem vertreten Carlos von Hardenberg und seine Kollegen die Meinung, dass sich die Schwellenländer verändert haben - sie sind inzwischen kein reines Rohstoff-Thema mehr. Alte Wirtschaftsmodelle befinden sich in vielen Fällen im Umbruch und eröffnen spannende neue Anlagemöglichkeiten. Hier erklärt Carlos von Hardenberg, wie die sich wandelnde Verbraucherdynamik in den Schwellenländern die Nachfrage nach neuen und innovativen Gütern und Dienstleistungen vorangetrieben hat.

Wir haben einige weit verbreitete Missverständnisse in Bezug auf Schwellenmärkte aufgedeckt, die dazu führen könnten, dass vereinzelte Anleger Chancen in dieser dynamischen Anlageklasse verpassen. Eines davon ist, dass sich die hier gebotenen Anlagemöglichkeiten in erster Linie auf Rohstoffe beziehen. Eine kürzlich von Franklin Templeton gesponserte Umfrage unter Anlegern in Großbritannien bestätigt dies - auch wenn der Mythos ein wenig zu verblassen scheint.[1]

Zerstörung des reinen Rohstoff-Mythos

Etwa die Hälfte der Teilnehmer der Franklin Templeton-Umfrage verband Schwellenländer mit traditionellen Industrien wie Rohstoffen (56 %) und dem verarbeitenden Gewerbe (50 %), während 42% von ihnen diese Länder mit Informationstechnologie in Verbindung brachten.[2]

Es scheinen zwar weiterhin Missverständnisse zu bestehen, die Realität ist jedoch, dass viele Schwellenländer ihr Tätigkeitsspektrum deutlich ausgeweitet haben. Daher freuen wir uns, dass Anleger dies allmählich zur Kenntnis nehmen. Schwellenländer sind nicht mehr eindimensional. Wir beobachten die Entwicklung einer völlig neuen Generation innovativer Unternehmen in Schwellenländern. Dies diversifiziert nicht nur die Volkswirtschaften dieser Länder, sondern auch die Chancen, die sich für Anleger eröffnen.

Gleichzeitig ist die Mittelschicht in den Schwellenländern auf dem Vormarsch. Die gestiegene Kaufkraft der Verbraucher hat lokale Unternehmen dazu veranlasst, auf die Nachfrage nach neueren Arten von Gütern und Dienstleistungen einzugehen. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend das Wachstum und die Innovation in den Schwellenländern weiter bestimmen wird.

So ist Technologie inzwischen zu einem der größten Sektoren im MSCI Emerging Markets Index geworden, wie die nachfolgenden Grafiken zeigen.[3]


Der Technologiesektor als Ganzes hat unser Leben grundlegend verändert. 1982 wurde etwa das Patent für den weltweit ersten kommerziellen CD-Player in den USA erworben, und jede CD wurde für ca. 14 USD verkauft. Heute können Nutzer dank Cloud-Technologie für eine geringere Summe auf Millionen von Musiktiteln zugreifen - und das, ohne eine physische Schallplatte oder CD zu benötigen.

Darüber hinaus wird inzwischen fast die Hälfte der Patentanmeldungen weltweit in Schwellenländern registriert, wie die nachfolgenden Diagramme zeigen - Technologie hat die Schwellenländer innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums verändert.


Schwellenländer haben Raum, um zu wachsen und sich weiterzuentwickeln

Wir sind davon überzeugt, dass viele Unternehmen aus den Schwellenländern Spielraum haben, um schneller zu wachsen als viele Unternehmen in den Industrieländern. Diese Schwellenmarktunternehmen bedienen nicht nur eine dynamische inländische Verbraucherbasis, sondern erobern auch einen immer größeren Anteil an den weltweiten Exporten.

Aus unserer Sicht sind die Investitionen in den Technologiesektor der Schwellenländer bislang unzulänglich. Wir sehen Wert in vielen Bereichen, etwa bei E-Commerce-Unternehmen in Mittelamerika, bei Komponentenentwicklern in Taiwan und Südkorea sowie im Digital Banking-Sektor in Südafrika und Asien.

Vielen Technologieunternehmen in Schwellenländern ist es gelungen, sehr schnell zu wachsen, wobei mit einem relativ hohen Marktanteil stets auch ein Wettbewerbsvorteil verbunden ist. Wir gehen davon aus, dass sich dieses Wachstum noch eine ganze Weile fortsetzen könnte.

Für uns ist Technologie eine spannende Branche, die wir genau im Auge behalten. Was die Nachfrage nach diesen Arten von Gütern und Dienstleistungen jedoch wirklich ankurbelt, ist die Veränderung der demografischen Gegebenheiten in den Schwellenländern.

Asiens wachsende, dynamische Verbraucherbasis

Aus unserer Sicht ist Asien heute nach wie vor eine der weltweit spannendsten Regionen im Schwellenmarktuniversum.

Die Förderung und der Export von Rohstoffen ist für viele Volkswirtschaften zwar weiterhin von entscheidender Bedeutung, die Region hat sich inzwischen jedoch weit von ihrer traditionellen reinen Rohstofforientierung entfernt. Dies gilt insbesondere für China. Das Land hat die Herstellung relativ billiger Ware inzwischen hinter sich gelassen und stellt heute sehr viel anspruchsvollere Produkte her.

Angesichts der veränderten Verbraucherdynamik hat die Nachfrage nach neuen Gütern und Dienstleistungen den Fertigungssektor dazu gebracht, sich auf Neuland zu wagen.

Insgesamt beobachten wir, dass eine neue Generation von Unternehmen in aufstrebenden asiatischen Ländern mehr und mehr in wertschöpfende Produktionsprozesse einsteigt. Viele dieser Unternehmen haben ein hohes Maß an Innovationskraft und nachhaltiges Wachstum an den Tag gelegt.

Und dennoch: auch wenn uns die reiferen und größeren Volkswirtschaften Asiens zahlreiche potenzielle Chancen bieten können, beobachten wir gleichzeitig auch großes Interesse an den kleineren asiatischen Ländern. Generell sehen wir auf den Philippinen sowie in Indonesien, Indien und Vietnam eine wachsende und zunehmend vielseitige Konsumentenbasis.

So ist allein in Vietnam beispielsweise das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf von unter 300 USD im Jahr 1985 auf über 2.000 USD im Jahr 2016 gestiegen.[4] Verbraucher suchen nun nach "neueren" Arten von Gütern und Dienstleistungen, die zu ihrer höheren Kaufkraft je Haushalt passen. Wir beobachten Schwellenmarktunternehmen, die dieses zunehmende und sich verändernde Konsumverhalten mit lokalen Marken und lokal hergestellten Gütern bedienen.

Eine ganzheitliche Betrachtung der Region Asien macht deutlich, dass der innerasiatische Handel zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Unser Ausblick

Es gibt zwar einige sich in der Ferne abzeichnende Risiken, die genau im Auge behalten werden müssen, wir glauben jedoch, dass Aktien aus Schwellenländern noch erhebliches Potenzial bergen - insbesondere, wenn wir uns von der Vorstellung trennen, dass sich Investitionen in Schwellenländern ausschließlich auf Rohstoffe beziehen müssen.

Wir sind der Ansicht, dass Anleger Schwellenmarktunternehmen aus einer neuen Perspektive betrachten sollten. Wenn wir auf die Ergebnisse der Franklin-Templeton-Umfrage zurückkommen, war die größte angegebene Hürde für eine Anlage der Mangel an Wissen. Von den Befragten gaben 58 % an, keine Investitionen in Schwellenländern in Erwägung ziehen zu wollen, da sie der Meinung sind, nicht über den erforderlichen Wissensstand zu verfügen.[5]

Die häufigsten Missverständnisse unter den befragten Anlegern betrafen Annahmen zur Volatilität und zum Risiko - 26 % gaben an, kein Engagement in Schwellenländern zu halten, weil sie es als "zu riskant" ansehen. Wir halten das für eine echte Schande.

Auch wenn viele Anleger Schwellenländer als zu riskant abtun, sind wir der Meinung, dass die potenziellen Gewinne, die sie langfristig liefern können, nicht ignoriert werden dürfen. Im gegenwärtigen, von niedrigem Wachstum und niedrigen Renditen geprägten Umfeld können Schwellenländer Anlegern Zugang zu innovativen, schnell wachsenden Unternehmen bieten, die zu attraktiven Bewertungen gehandelt werden.

[1] Die Umfrage wurde von Opinium im Auftrag von Franklin Templeton Investments zwischen dem 31. Juli und dem 4. August 2017 durchgeführt. Sämtliche Zahlen stammen von Opinium Plc, sofern nicht anders angegeben. Bei den Befragten handelte es sich um 1.001 britische Erwachsene, die mindestens 25.000 GBP (33.000 USD) investieren und keine Anlageberatung in Anspruch nehmen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Die Angaben wurden gewichtet und sind für alle Erwachsenen (ab 18 Jahren) in Großbritannien repräsentativ.

[2] Ebd.

[3] Quelle: FactSet, MSCI. Der MSCI Emerging Markets Index umfasst Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung aus 24 Schwellenländern. Indizes werden nicht gemanagt. Es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Gebühren, Kosten oder Ausgabeaufschläge sind in den Indizes nicht berücksichtigt. Weitere Informationen zu Datenanbietern finden Sie unter www.franklintempletondatasources.com.

[4] Quelle: Weltbank, BIP pro Kopf, zu aktuellen USD-Kursen.

[5] Die Umfrage wurde von Opinium im Auftrag von Franklin Templeton Investments zwischen dem 31. Juli und dem 4. August 2017 durchgeführt. Sämtliche Zahlen stammen von Opinium Plc, sofern nicht anders angegeben. Bei den Befragten handelte es sich um 1.001 britische Erwachsene, die mindestens 25.000 GBP (33.000 USD) investieren und keine Anlageberatung in Anspruch nehmen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Die Angaben wurden gewichtet und sind für alle Erwachsenen (ab 18 Jahren) in Großbritannien repräsentativ.


Die Kommentare, Meinungen und Analysen von Carlos Hardenberg dienen nur zu Informationszwecken und sind nicht als persönliche Anlageberatung oder Empfehlung für bestimmte Wertpapiere oder Anlagestrategien anzusehen. Da die Märkte und die wirtschaftlichen Bedingungen schnellen Änderungen unterworfen sind, beziehen sich Kommentare, Meinungen und Analysen auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich ohne Ankündigung ändern. Dieses Dokument ist nicht als vollständige Analyse aller wesentlichen Fakten in Bezug auf ein Land, eine Region, einen Markt, eine Anlage oder eine Strategie gedacht.

Wichtige Hinweise

Alle Anlagen beinhalten Risiken, auch den möglichen Verlust der Kapitalsumme. Anlagen in ausländischen Wertpapieren sind mit besonderen Risiken behaftet, darunter Währungsschwankungen sowie ungewisse wirtschaftliche und politische Entwicklungen. Anlagen in Schwellenländern, zu denen als Untergruppe auch die Grenzmärkte gehören, sind mit erhöhten Risiken in Bezug auf dieselben Faktoren verbunden. Hinzu kommen die durch ihre kleinere Größe, ihre geringere Liquidität und die nicht so fest gefügten rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen zur Stützung der Wertpapiermärkte bedingten Gefahren. Da diese Rahmenbedingungen in Grenzländern in der Regel noch geringer ausgeprägt sind und diverse Faktoren vorliegen, wie gesteigertes Potenzial für extreme Preisschwankungen, Illiquidität und Handelsbarrieren und Wechselkurskontrollen, werden die mit Schwellenländern verbundenen Risiken in Grenzländern verstärkt. Aktienkurse schwanken mitunter rasch und heftig. Das kann an Faktoren liegen, die einzelne Unternehmen, Branchen oder Sektoren betreffen, oder an den allgemeinen Marktbedingungen. Die Technologiebranche kann durch die Veralterung bestehender Technologie, kurze Produktzyklen, sinkende Preise und Gewinne, Wettbewerb durch neue Marktteilnehmer und die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen erheblich beeinflusst werden.

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