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Markus Peters (AB Europe): Worauf sollten Europas Anleiheninvestoren 2018 achten?

2017 wird wohl als ein Jahr in Erinnerung bleiben, in dem die meisten festverzinslichen Sektoren weltweit sich gut entwickelt haben. 2018 dürfte angesichts niedriger Zinsrenditen und enger Spreads erheblich herausfordernder werden. Und die Volatilität könnte im Zuge einer Wende in der Geldpolitik und politischer Kontroversen zurückkehren.Inflation

Der Inflationsdruck in Europa ist noch gering, aber positive Wachstumsüberraschungen könnten die EZB dazu verleiten, ihr Kaufprogramm ("QE") schneller als vom Markt erwartet zu drosseln.

In den USA könnte die Inflation hingegen überraschend hoch ausfallen: Der Ölpreis stabilisiert sich, der Arbeitsmarkt wird enger und könnte Lohnsteigerungen zur Folge haben. Auch die Steuerreform könnte für zusätzlichen Inflationsdruck sorgen. All das könnte zu einer aggressiveren Zinssteigerungspolitik der Fed führen.

Während die Zinsrenditen der Industrieländer durch Inflation und Zinssteigerungen unter Druck geraten könnten, sehen wir Kurssteigerungspotenzial bei einigen Schwellenländeranleihen. Sinkende Inflationsraten geben den dortigen Zentralbanken Spielraum für Zinssenkungen. In Mexiko beispielsweise dürfte die Inflation über das gesamte Jahr hinweg sinken.

Geldpolitik

Im Zuge der fortschreitenden konjunkturellen Erholung werden viele Zentralbanken der Industrieländer die geldpolitischen Zügel anziehen. Zwar wird die EZB nicht vor 2019 die Zinsen erhöhen, aber das reduzierte QE-Programm wird dennoch Renditedruck in Europa auslösen. In den USA sind für 2018 vier Zinserhöhungen zu erwarten. Der Übergang hin zu weniger anleihenfreundlicher Geldpolitik wird schrittweise erfolgen. Größere Inflations- oder Wachstumsüberraschungen könnten die Märkte jedoch auf dem falschen Fuß erwischen.

Populismus

Sorgen hinsichtlich Globalisierung und Einwanderung werden weiterhin Rückenwind für populistische Politiker bieten und deren unvorhersehbaren politischen Programme die Märkte verunsichern. In Europa dürfte Italiens "Cinque Stelle"-Bewegung die Märkte bis zur Italien-Wahl im Mai in Atem halten. Die volatile Situation in Katalonien schwelt weiter vor sich hin. Und in Deutschland, dem traditionellen Stabilitätsanker Europas, konnte über zwei Monate nach der Wahl noch immer keine tragfähige Regierung gebildet werden. Neuwahlen und ein weiterer Erfolg der rechtpopulistischen AfD sind immer noch nicht auszuschließen.

In Lateinamerika könnten Wahlen in Kolumbien im Mai, Mexiko im Juli und Brasilien im Oktober für steigende politische Risikoprämien der jeweiligen Staatsanleihen sorgen.

Aktive Selektion

Einige Anleihensegmente erscheinen bereits als überbewertet und ein Ansteigen der Volatilität ist durchaus plausibel. Die aktive Selektion der besten relativen Anlagechancen im kommenden Jahr dürfte daher entscheidend sein. In Europa dürften Finanzpapiere von einer verbesserten Konjunktur profitieren, aber das trifft längst nicht auf alle Banken zu. Wir bevorzugen die nachrangigen Schuldpapiere (AT-1) von jenen Kreditinstituten, die ihre Bilanzen am meisten bereinigt haben.

In den USA bieten besicherte Hypothekenpapiere Diversifikation sowie attraktives Ertragspotenzial. Insbesondere die variabel verzinsten Credit-Risk-Transfer-Wertpapiere (CRT) der staatsnahen Hypothekeninstitute, denn sie können Schutz vor steigenden US-Leitzinsen bieten.

China

China strebt ein besseres Gleichgewicht zwischen dem Umfang und der Qualität des Wachstums an. Der Fokus der politischen Maßnahmen wird daher auf Umweltschutz, Kapazitätsbegrenzung und der Reduzierung der Schulden liegen. Das dürfte zu einem langfristig geringeren Wachstum führen, und 2018 markiert den Übergang zu dieser neuen Epoche. Wir erwarten für China keine Rezession, aber die Märkte dürften volatil werden, während sie die Implikationen des langsameren Wachstums verdauen.

Trump

Trump und seine Politik sind die wohl unbekannteste Variable für Konjunktur und Kapitalmärkte für 2018. Politische Unsicherheit in Washington ist das dominierende Risiko. Trump steht unter erheblichem Druck, seine Wahlversprechen noch vor den Kongresswahlen im November umzusetzen. Es ist dennoch recht wahrscheinlich, dass die US-Wirtschaft jedwede damit verbundene Volatilität verkraften wird, aber das Risiko von politischen Fehlentscheidungen bleibt hoch.

WAS BEDEUTET DAS KONKRET FÜR INVESTMENTS?
  • Balance halten. Niedrige Zinsrenditen haben die Anleger zur Aufnahme größerer Risiken gezwungen, um ihre Ertragsziele dennoch zu erreichen. Anleihenportfolios mit einer gesunden Balance zwischen riskanteren und als sicher eingestuften Assets sollten sich im Falle auftretender Volatilität als widerstandsfähiger erweisen.
  • Duration reduzieren, insbesondere in Europa. Angesichts von weiterhin extrem niedrigen Renditen für einige europäische Staatsanleihen (insbesondere Deutschland) erscheint eine Reduzierung des Zinsänderungsrisikos in Europa als ratsam. Der Aufwärtsdruck auf die Renditen könnte abrupt steigen, falls die EZB schneller als erwartet ihre geldpolitischen Zügel anzieht. Auch in den USA könnte die Duration ein Thema werden, falls eine dauerhaft höhere Inflation die Fed zu einer schnelleren Anhebung der Leitzinsen veranlasst.
  • Suchen Sie nach relativen Chancen im Credit-Bereich. Positivere Konjunkturtrends sollten die globalen Credit-Märkte stützen, aber es sollte sich auszahlen, die relativ günstigsten bewerteten Chancen zu identifizieren. Dazu gehören unserer Ansicht nach AT-1-Anleihen von Europas solidesten Banken und CRTs der staatlichen US-Hypothekeninstitute.
  • Es ist noch nicht zu spät, auf den Schwellenmarkt-Zug aufzuspringen. Die Emerging Markets hatten ein erfreuliches Jahr 2017. Das kommende Jahr könnte schwieriger werden, aber weiterhin existieren genügend attraktive Chancen. Die meisten Schwellenländer dürften von einem besseren globalen Konjunkturumfeld profitieren. Auch eine stabile oder fallende Inflation und hohe Realzinsen verglichen mit den Industrieländern sprechen für Schwellenländeranleihen.



Rechtliche Hinweise

Die hier geäußerten Einschätzungen und Meinungen sind weder Analysen noch Investmentberatung oder Anlageempfehlungen. Sie geben nicht notwendigerweise die Ansichten aller Portfoliomanagementteams von AB wieder. AB ist von der britischen Finanzmarktaufsicht genehmigt und wird von ihr beaufsichtigt.

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