Toulouse - Die Dauerprobleme beim Militär-Transportflugzeug A400M haben den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus eine weitere Milliardensumme gekostet. Vorstandschef Tom Enders hofft, das traurige Kapitel mit den nun zur Seite gelegten 1,3 Milliarden Euro finanziell weitgehend abzuschliessen. Trotz der Sonderbelastung verdreifachte der Boeing-Rivale seinen Gewinn im abgelaufenen Jahr unter dem Strich nahezu auf fast 2,9 Milliarden Euro, wie er am Donnerstag in Toulouse mitteilte. Die Wachstumspläne für 2018 werden allerdings von neuen Triebwerksproblemen beim stark gefragten Mittelstreckenjet A320neo getrübt.
Dennoch liessen die Gewinnentwicklung im Kerngeschäft und die Aussicht auf eine steigende Dividende die Anleger an der Börse frohlocken. Zum Handelsstart zog die Airbus-Aktie um rund 8 Prozent an und war damit mit Abstand Spitzenreiter im französischen Leitindex CAC-40 und im deutschen MDax .
Negativschlagzeilen auch um A320neo
Dabei sorgt auch der modernisierte Mittelstreckenjet A320neo, der sich so gut verkauft wie kein anderes Flugzeug, für Negativschlagzeilen. Bei einem Teil der Baureihe drohen die Triebwerke während des Flugs auszufallen. Laut Enders sind 32 ausgelieferte A320neo-Jets mit Antrieben der United-Technologies-Tochter Pratt & Whitney (P&W) von dem Problem betroffen, bei einem Drittel dieser Flieger geht es um beide Antriebe. Die Flugsicherheitsbehörden in Europa und den USA haben bereits Betriebseinschränkungen verhängt, manche der betroffenen ...