
Zürich - Am 26. und 27. April 2018 findet die erste Sitzung des geldpolitischen Ausschusses der Bank of Japan (BoJ) mit den neu ernannten Mitgliedern statt. Nach unserer Einschätzung besteht eine steigende Wahrscheinlichkeit für eine wachsende Dynamik auf Seiten der Befürworter einer Geldmengenausweitung, denn mindestens zwei (möglicherweise drei) der neun Ausschussmitglieder sprechen sich für eine weitere Lockerung der Geldpolitik aus.
Grund hierfür ist unter anderem die neue Zusammensetzung des Ausschusses - so ist beispielsweise der neu ernannte Vizegouverneur, Masazumi Wakatabe, seit langem als klarer Befürworter einer ultralockeren Geldpolitik bekannt, der der Zentralbank weitestgehend freie Hand lassen will. Vor allem aber können die Ausschussmitglieder die sich in der japanischen Wirtschaft immer deutlicher abzeichnenden Abwärtszyklus-Risiken nicht mehr ignorieren.
Das heisst also: Je schwächer die Wirtschaftsdaten für Japan in den kommenden Wochen ausfallen, desto deutlicher werden die Märkte für die Vorwegnahme der nächsten wachstumsfördernden, positiven "Kuroda-Überraschung" belohnt. Auch die wichtigsten Frühindikatoren beginnen sich bereits in die Gegenrichtung zu entwickeln:
So hat sich das Bankkreditwachstum von der Mitte des Jahres 2017 verzeichneten höchsten Wachstumsrate von 3,3 % auf lediglich 2,4 % im vergangenen Monat abgeschwächt. Auch die Zahl der Wohnbaubeginne ist im Verlauf der letzten Monate vom Höchststand von 1 Mio. auf nur noch 900.000 gefallen.Natürlich besteht zwischen dem Wohnungsbau und Bankkrediten ein enger Zusammenhang, denn sage und schreibe zwei Drittel der in Japan neu entstehenden Binnennachfrage nach Darlehen sind auf Hypotheken und Verbraucherkredite für langlebige Güter zurückzuführen. Zusammen genommen bilden diese beiden Indikatoren die zyklische Dynamik der japanischen Haushalte als wichtigster Quelle der Binnennachfrage am besten ab. Die politischen Entscheidungsträger sollten sich also darauf einstellen, dass fundamentalere Abwärtsrisiken an Momentum gewinnen - es sei denn, die Indikatoren der Monate Februar und März belegen einen positiven Wendepunkt, ...
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