Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt zum Weltkindertag
am 20. September mitteilt, lebten im Mai 2003 rund 69% der insgesamt
20,9 Mill. Kinder in Deutschland mit mindestens einem weiteren Bruder
oder einer weiteren Schwester gemeinsam in einer Familie. Während der
Anteil der westdeutschen Kinder mit Geschwistern seit 1996 um einen
Prozentpunkt auf 72% gestiegen ist, ging er in Ostdeutschland
deutlich - um sechs Prozentpunkte - auf 59% zurück. Das zeigen die
neuesten Ergebnisse des Mikrozensus, der größten jährlichen
Haushaltsbefragung in Europa.
Die Kinderzahlen sind sowohl in West- als auch in Ostdeutschland
rückläufig, wobei der Rückgang in den neuen Ländern und Berlin-Ost
von 4,2 Mill. Kindern im April 1996 auf rund 3,5 Mill. Kinder im Mai
2003 besonders ausgeprägt ist. Dabei weisen die neuen Ergebnisse
darauf hin, dass sich die Eltern in den neuen Ländern und Berlin-Ost
immer häufiger auf nur ein Kind beschränken - ostdeutsche Kinder also
immer seltener mit Geschwistern aufwachsen. So haben inzwischen 60%
der gut 2,3 Mill. ostdeutschen Familien nur noch ein Kind, 33% haben
zwei Kinder und 7% drei oder mehr Kinder. Der Anteil der "Ein-
Kind-Familien" hat sich damit seit 1996 um sechs Prozentpunkte
erhöht. In Westdeutschland hatten im Vergleich dazu im Mai 2003 nur
48% der 10,2 Mill. Familien ein Kind, zwei Kinder wuchsen in 38% und
drei oder mehr Kinder immerhin in 14% der westdeutschen Familien auf.
Nach wie vor werden in ausländischen Familien mehr Kinder groß als
in deutschen Familien. So lebten im Mai 2003 bundesweit
durchschnittlich 1,63 Kinder in deutschen Familien gegenüber 1,86
Kindern in Familien mit mindestens einem ausländischen Elternteil.
Besonders deutlich sind die Unterschiede bei kinderreichen Familien:
Während im Mai 2003 11% der deutschen Familien drei oder mehr Kinder
hatten, lag dieser Anteil in Familien mit mindestens einem
ausländischen Elternteil bei 20%.
Weitere Ergebnisse des Mikrozensus 2003 zu den Lebensformen der
Bevölkerung, dem Erwerbsleben und der Gesundheitssituation enthält
die Broschüre "Leben und Arbeiten in Deutschland", die zusammen mit
einem umfangreichen Tabellenanhang unter
www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2004/mikrozensus2003b.htm zum
kostenlosen Download bereit steht.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Manuela Nöthen,
Telefon: (01888) 644-8707,
E-Mail: mikrozensus@destatis.de
Familien 1) und ledige Kinder 2) in Familien nach
Staatsangehörigkeit der Eltern(-teile) und Zahl der ledigen
Kinder in der Familie
Staatsange- Familien 1) Ledige Kinder 2) in Familien
hörigkeit davon mit davon mit
der Eltern insge- ... Kindern insge- ... Kindern
(-teile) samt 1 2 3 und samt 1 2 3 und
mehr mehr
1 000 % 1 000 %
Mai 2003
Deutschland
insgesamt 12 597 51 37 12 20 881 30 45 25
nur deut-
sche
Eltern
(-teile) 10 894 52 37 11 17 714 32 46 22
mind. ein
auslän-
discher
Elternteil 1 687 43 37 20 3 137 23 40 37
Früheres Bundesgebiet
insgesamt 10 247 48 38 14 17 396 28 45 27
nur deut-
sche
Eltern
(-teile) 8 602 49 38 13 14 325 30 46 24
mind. ein
auslän-
discher
Elternteil 1 630 43 37 20 3 042 23 40 37
Neue Länder und Berlin-Ost
insgesamt 2 349 60 33 7 3 485 41 44 15
nur deut-
sche
Eltern
(-teile) 2 292 61 33 7 3 390 41 44 15
mind. ein
auslän-
discher
Elternteil 57 54 32 14 95 32 38 30
April 1996
Deutschland
insgesamt 13 155 51 37 12 21 801 30 45 25
nur deut-
sche
Eltern
(-teile) 11 575 52 37 11 18 768 32 46 22
mind. ein
auslän-
discher
Elternteil 1 567 41 37 22 3 012 22 38 40
Früheres Bundesgebiet
insgesamt 10 451 50 37 13 17 578 30 44 27
nur deut-
sche
Eltern
(-teile) 8 910 51 37 12 14 609 31 45 24
mind. ein
auslän-
discher
Elternteil 1 528 41 37 22 2 948 21 38 41
Neue Länder und Berlin-Ost
insgesamt 2 704 54 38 8 4 224 35 48 17
nur deut-
sche
Eltern
(-teile) 2 664 54 38 8 4 159 35 48 17
mind. ein
auslän-
discher
Elternteil 39 51 36 13 65 31 44 25
Ergebnisse des Mikrozensus - Bevölkerung (Lebensformenkonzept).
1)Ehepaare, nichteheliche und gleichgeschlechtliche
Lebensgemeinschaften sowie allein Erziehende mit ledigen Kindern
(ohne Altersbegrenzung) im Haushalt.
2) Ledige leibliche, Stief- oder Pflegekinder (ohne
Altersbegrenzung).
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