Das Münchner Familienunternehmen Wacker-Chemie verhandelt nach Angaben des Betriebsrates nur noch mit einem Interessenten über den Verkauf der Tochtergesellschaft Siltronic AG. Nach seinen Informationen werde nur noch mit US-Beteiligungsgesellschaft Francisco verhandelt, sagte Walter Ortner, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Wafer-Herstellers Siltronic, der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagausgabe).
Der Siltronic-Betriebsrat stellt sich darauf ein, mit dem neuen Eigentümer im Frühherbst in Verhandlungen über die Sicherung der Standorte einzutreten. Mit einem weiteren Abbau der knapp 6.000 Stellen rechnet Ortner nicht. Nach dem Personalabbau der vergangenen 18 Monate (etwa 500 Stellen) gebe es keinen großen Spielraum mehr: "Der Markt treibt uns seit Jahren zu Rationalisierungen". Außerdem seien die Fabriken seit dem zweiten Geschäftsquartal voll ausgelastet. Die Rückkehr in die Gewinnzone 2006, wie von Wacker-Vorstandssprecher Peter Alexander Wacker im April angekündigt, halte er für realistisch.
Schon bei der nächsten Siltronic-Aufsichtsratssitzung könnte nach Zeitungsangaben die Entscheidung fallen. Ein Sprecher des Wacker-Konzerns lehnte jeden Kommentar zu den Verkaufsabsichten ab. Partner der auf den Technologie-Sektor spezialisierten US-Beteiligungsgesellschaft Francisco ist Ex-Infineon-Chef Ulrich Schumacher./mag/mf/sk
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