
"Es konnten leider nicht alle Arbeitsplätze gerettet werden, aber
wir sind froh, dass der Großteil der Belegschaft weiter sichere
Arbeitsplätze hat", freut sich Rolf Schmerbeck,
Betriebsratvorsitzender der Deutsche Nickel GmbH über die gelungene
Sanierung der Deutsche Nickel Gruppe. Möglich wurde die Sanierung,
die von etwa 1100 gefährdeten Arbeitsplätzen rund 900 rettete, durch
anglo-amerikanische Investoren. Diese vom SPD-Vorsitzenden Franz
Müntefering gerne auch als "Heuschrecken" bezeichneten Investoren
erkannten die Zukunftschancen des Unternehmens und retteten es vor
der drohenden Insolvenz in Deutschland.
"Eine Zerschlagung des Unternehmens wäre wohl die
wahrscheinlichste Alternative gewesen, wenn das Unternehmen nach
deutschem Insolvenzrecht abgewickelt worden wäre. Damit wären aber
auch massiv Arbeitsplätze verloren gegangen. Zum Glück wurde ein
anderer Weg gewählt", so Schmerbeck weiter. Dieser andere Weg wurde
unter der Führung von Matthew McDonald und Ingo Scholz von der
internationalen Anwaltskanzlei HaarmannHemmelrath eingeschlagen. Mit
ihrer Hilfe wurden aus der ehemaligen Deutsche Nickel AG und Eurocoin
AG deutsche GmbHs, die mit den anderen Tochterunternehmen (Auerhammer
Metallwerk GmbH, Deutsche Nickel-PressTec, SAXONIA Edelmetalle GmbH,
SAXONIA Eurocoin GmbH, Deutsche Nickel America Inc.) unter dem Dach
der DNICK Holding plc in England zusammen gefasst wurden. Bis auf die
Eurocoin GmbH konnten so alle Unternehmen geretttet werden.
"Die Eurocoin, die ja dank der Euro-Einführung lange das
Vorzeige-Unternehmen der Gruppe war, hat das Ergebnis der
Unternehmensgruppe erheblich belastet und musste Mitte des Jahres
leider abgewickelt werden. Wir konnten die Mitarbeiter der Eurocoin
aber in einer Auffanggesellschaft weiter beschäftigen. Und sie werden
dort mit Hilfe von Umschulungs- und Weiterbildungs-Maßnahmen auf neue
Beschäftigungen auch in Unternehmen der eigenen Gruppe vorbereitet"
erläutert Dr. Götz Blumbach, seit Anfang des Jahres Geschäftsführer
der Deutschen Nickel GmbH und Director der DNICK Holding plc, die
Maßnahmen.
Zur Entschuldung des Unternehmens wurde dabei zuerst nach einer
außergerichtlichen Lösung gesucht. Nach dem diese aber nicht möglich
war, kam ein grundlegendes englisches Restrukturierungs-Verfahren
zum Tragen. Das sogenannte "company voluntary arrangement" (CVA)
ähnelt dem amerikanischen Chapter 11 und konzentriert sich
vornehmlich auf die Sanierung des Unternehmens. Wesentlicher
Bestandteil dieses Verfahrens bei der Restrukturierung der DNICK ist
ein "debt for equity swap", der die Gläubiger zu Miteigentümern des
Unternehmens macht. Dieser Tausch von Verbindlichkeiten gegen Aktien,
die im deutschen Freiverkehr gehandelt werden sollen, wird
vorrausichtlich im Oktober stattfinden.
"Das deutsche Insolvenzrecht ist inzwischen zwar verbessert
worden. Ein Unternehmen in Deutschland in Eigenverwaltung zu führen,
ist aber trotz allem immer noch sehr kompliziert und der Erfolg eines
solchen Verfahrens hängt von vielen unkalkulierbaren Faktoren ab. Ein
englisches Verfahren bietet hier deutlich mehr Sicherheit",
unterstreicht Blumbach die Vorzüge des englischen Verfahrens.
Für die DNICK hat sich der Gang nach England gelohnt. Das
Unternehmen wird Fremdverbindlichkeiten in Höhe von gut 220 Mio. Euro
abbauen. "Wir besitzen jetzt wieder eine gesunde Eingenkapitalquote
und können bereits in 2005 mit einem positiven EBITDA von mehr als 7
Mio. Euro rechnen" so Blumbach weiter. In 2006 rechnet die DNICK mit
einem EBITDA In Höhe von 17 Mio. Euro und in 2007 von 23 Mio. Euro.
Der größte Teil der Anleihe-Gläubiger hat inzwischen erkannt, dass
es Sinn machen kann das Unternehmen erst zu sanieren und dann an den
Erfolgen in Form von Aktien zu partizipieren. So stimmten bei der
letzten Gläubigerversammlung 95 % des anwesenden Kapitals für die
Durchführung des CVA-Verfahrens. Und auch die Banken erkennen
inzwischen immer mehr, dass es lukrativer sein kann, nicht an alten
Krediten festzuhalten, sondern diese Positionen kreativ in
vielversprechendere Anlageformen umzuwandeln. Dies zeigen auch zwei
von Alix Partners in Bergisch-Gladbach und München durchgeführte
"Restrukturierungs-Foren" in denen Hedge-Fonds-Manager und
Kredit-Manager führender Banken ihre Standpunkte ausführlich
darlegten und diskutierten.
Wie wichtig ausländische Investoren als Arbeitgeber in Deutschland
sind, zeigen auch die Zahlen des Bundesverbands Deutscher
Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) eindrucksvoll. Demnach
beschäftigten durch Private Equity finanzierte Firmen im vergangenen
Jahr 638 000 Mitarbeiter mit einem Umsatz von 114,4 Milliarden Euro
in Deutschland. Und auch Schmerbeck unterstreicht wie wichtig diese
sind. "Ich schlafe inzwischen wieder ruhiger. Ein sicherer
Arbeitsplatz macht das Leben deutlich einfacher und schöner. Und wenn
es möglich ist, mit ausländischen Investoren Arbeitsplätze zu sichern
und zu schaffen, können wir dies nur begrüßen".
Originaltext: DNICK Ltd.
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