Die erwartete Konsolidierung der
europäischen Börsenlandschaft wird nach Einschätzung des Deutsche
Börse-Chef Reto Francioni
Francioni will an der bisherigen Strategie des Börsenbetreibers festhalten. "Das Geschäftsmodell der Deutschen Börse ist stabil und nachhaltig", sagte er. Probleme sieht er vor allem beim US-Ableger der Terminbörsen-Tochter Eurex. Hier müsse ein "realistischer Marktansatz gefunden" werden, der konsequent umgesetzt werde. Anfang Januar hatte die Deutsche Börse angekündigt, einen Partner für die defizitäre US-Tochter der Eurex zu suchen. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass die Eurex US eingestellt werde. Aufsichtsratschef Kurt Viermetz geht weiter davon, dass die Eurex US attraktiv sei, um einen Partner zu finden.
FRANCIONI SETZT AUF KOOPERATION
Bei der Konsolidierung unter den europäischen Börsenbetreibern
setzt Francioni, der über dem über den geplanten Kauf der Londoner
Börse LSE
Francioni sagte, dass die Konsolidierung der Börsenbetreiber wegen der regulatorischen Auflagen und besonderen Bedeutung für Kunden und Finanzplätze wohl eher still und beharrlich und ohne "große Paukenschläge" stattfinden wird. Dabei stehe die Partnerschaft im Vordergrund. "Effektivität und Effizienz - und zwar in dieser Reihenfolge - werden im Börsengeschehen eher noch mehr an Bedeutung gewinnen", sagte er.
Deutsche Börse-Aufsichtsratschef Kurt Viermetz geht davon aus,
dass der Stillstand in der Konsolidierung in der europäischen
Börsenlandschaft beendet ist. Die bisherigen Bemühungen seien
entweder am Widerstand bei einzelnen Unternehmen, den "harten
Knochen" in Brüssel oder mangelnder Synergieeffekte gescheitert. Die
vor kurzem gestoppten Gespräche mit Euronext
ISIN DE0005810055
AXC0160 2006-01-16/22:17