Wegen der umstrittenen Schließung eines offenen Immobilienfonds durch die Deutsche Bank hat ein Hamburger Rentner-Ehepaar Klage gegen das Kreditinstitut eingereicht. Das teilte die Anwaltskanzlei Tilp, die nach eigenen Angaben in gleicher Angelegenheit rund 100 Mandaten vertritt, am Mittwoch in Kirchentellinsfurt mit. Die vorübergehende Aussetzung des An- und Verkaufs von Anteilen an dem Fonds "grundbesitz invest" sei rechtswidrig gewesen, heißt es. Die angekündigte Neubewertung der Immobilienbestände sei keine nach rechtlichen Grundlagen gültige Begründung.
Die Deutsche Bank hatte im Dezember zum ersten Mal in der Geschichte der Anlageform einen offenen Immobilienfonds geschlossen und dafür von allen Seiten heftige Kritik einstecken müssen. Wegen der Unsicherheit im Markt mussten zwei weitere Fonds eines anderen Anbieters schließen. Angaben zum Stand der Neubewertung und der Zukunft des Fonds werden am Donnerstag (2.2.) bei der Bilanzvorlage der Deutschen Bank erwartet.
Das Rentnerpaar hatte auf Empfehlung einer Kundenberaterin Anteile im Wert von 131.000 Euro verkaufen wollen, die Order war jedoch nicht mehr rechtzeitig vor der Schließung ausgeführt worden. Die Anwälte fordern nun die Zahlung des Betrages gegen Rückgabe der Anteile. Die Klage soll beim Landgericht Frankfurt eingereicht werden. Dort war von dem Vorgang zunächst noch nichts bekannt./mi/DP/sk
ISIN DE0005140008
AXC0107 2006-02-01/14:03