Nach langem Tauziehen beim Autozulieferer
Continental
Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft IG BCE, Werner Bischoff, allerdings sagte, es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die Zahl der Beschäftigten solle im Laufe des Jahres 2006 von derzeit 320 auf 180 reduziert werden, etwa durch Versetzungen oder Altersteilzeit. Auch bis Ende 2007 gebe es keine betriebsbedingten Kündigungen. Bis zum 31. Dezember 2007 fertige das Werk Hannover-Stöcken Pkw-Reifen.
Anfang 2008 solle dann eine Qualifizierungsgesellschaft starten, sagte Bischoff. In diese könnten die dann maximal noch verbleibenden 180 Beschäftigten der Pkw-Reifenproduktion in Stöcken wechseln. Die Gesellschaft werde von Conti bezahlt, für bestimmte Maßnahmen solle es aber auch staatliche Zuschüsse geben. Bischoff zeigte sich "ausgesprochen zufrieden" mit der weitgehenden Einigung. Den Mitarbeitern könne ihre Angst vor betriebsbedingten Kündigungen genommen werden.
BUNDESWEITES AUFSEHEN
Nach Conti-Darstellung ist allerdings noch offen, wann die Qualifizierungsgesellschaft beginnt. Dies sei aber kein "unüberwindbares Hindernis", sagte Conti-Personalchef Thomas Sattelberger.
Die im November 2005 angekündigte Schließung der Pkw-Reifenfertigung in Stöcken hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Conti-Vorstandschef Manfred Wennemer hatte die Stilllegung damit begründet, dass das Wachstum in der Reifensparte geringer ausgefallen sei als erwartet. Stöcken sei der kleinste und teuerste Standort.
Die Gewerkschaft IG BCE und der Conti-Betriebsrat sowie Politiker aller Parteien hatten Wennemer Profitgier vorgeworfen. Die Pkw-Reifenfertigung in Stöcken sei profitabel. Außerdem hätten die Beschäftigten dort erst im Frühjahr 2005 etwa längeren Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich zugestimmt. Eine entsprechende Betriebsvereinbarung hatte Conti gekündigt. Der Conti-Konzern hat 2005 erneut einen Rekordgewinn eingefahren./hoe/DP/rw
ISIN DE0005439004
AXC0201 2006-02-08/23:44