Das Ende eines Systems "For Motion? heißt das Sparprogramm des VW-Konzerns, und tatsächlich ist bei dem Autohersteller viel in Bewegung. Noch besser träfe es das Wort ?Umbruch?. 20 000 Arbeitsplätze stellt der Vorstand zur Disposition, um VW in den kommenden drei Jahren wieder zu einem höchst profitablen und erfolgreichen Unternehmen zu machen. In Hannover geht eine Epoche zu Ende, die des ?Systems Volkswagen?. Sie war gekennzeichnet durch ein korporatistisches Zusammenwirken von Management, Politik und Gewerkschaften - manchmal zum Wohle des Konzerns, viel zu oft aber ging es um kurzfristige Interessen der Beteiligten. So verdienen etwa VW-Bandarbeiter viel mehr als ihre Kollegen bei Opel. Das ist schön für sie, hat aber letztlich das Unternehmen dorthin gebracht, wo es heute steht: VW produziert viel zu teuer und fällt im internationalen Wettbewerb zurück. Hinzu kam mit dem Einstieg der Marke VW ins Luxussegment eine verfehlte Strategie, die die Marke beschädigte. Mit dem Sanierungsprogramm werden die Altlasten nun energisch beseitigt. Möglich ist das nur, weil das System VW an mehreren Stellen bröckelt: Durch die Affäre um üppige Zuwendungen ist der Betriebsrat diskreditiert und geschwächt, was die Durchsetzung von harten Maßnahmen erleichtern wird. Und mit dem Einzug von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking in den VW-Aufsichtsrat haben die entschlossenen Sanierer Unterstützung bekommen. Wiedeking hat sehr deutlich gesagt, dass er eine anständige Rendite erwartet. Bleibt die Rolle der Politik, die in Sachen VW oft genug als Bremser agierte. Nur ?fitte Unternehmen? könnten dauerhaft Arbeitsplätze sichern und schaffen, sagte als Vertreter des Großaktionärs Niedersachsen der Ministerpräsident Christian Wulff. Gut erkannt. Noch besser, wenn er auch danach handelt.
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Ines Zöttl - 030/22074169
Horst von Buttlar - 040/31990236
Leo Klimm - 040/31990311
Dies ist eine Pressestimme der Financial Times Deutschland. Für Text und Inhalt ist ausschließlich die Financial Times Deutschland verantwortlich. Die geäußerten Ansichten reflektieren auch nicht die Ansichten von Dow Jones Newswires oder der Dow Jones and Company Inc.
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