(Zusammenfassung)
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktionäre der Depfa Bank können sich trotz eines Gewinnrückgangs der Staatsfinanzierungsbank über eine höhere Dividende freuen. Die im MDAX notierte Bank will für 2005 eine um 47% auf 0,25 EUR erhöhte Dividende ausschütten. Allerdings blieb die Bank mit ihrem Nettogewinn 2005 von 475 Mio EUR sowohl unter den Analystenprognosen als auch unter ihrer eigenen Zielmarke von 500 Mio EUR. Auch der Markt reagierte verschnupft auf die Zahlen: Die Aktie verlor zum Handelsauftakt rund 5% auf 13,86 EUR.
Während die Gesamterträge und das operative Ergebnis lediglich um 3% unter dem Vorjahresniveau lagen, sorgte vor allem der um 18% höhere Verwaltungsaufwand für den rund 11-prozentigen Rückgang des Nettogewinns. Die höheren Aufwendungen führte das Institut auf Investitionen in die Produktpalette und den Ausbau der geographischen Präsenz zurück. Die dennoch höhere Ausschüttung begründete die Bank mit dem Ende der starken Thesaurierungen. Die Depfa hatte bislang verstärkt Gewinne einbehalten, um ihr Eigenkapital zu stärken, was zu sehr geringen Ausschüttungsquoten geführt hatte.
Auch Depfa will sich nunmehr am RoE messen lassen
Mit der vorläufigen Bilanzvorlage vollzog das Institut zugleich einen Schwenk bei der Finanzmarktkommunikation. Statt am Nettoergebnis will sich das Institut nunmehr am Return on Equity nach Steuern messen lassen. Dies sei die im Kapitalmarkt übliche Messgröße, begründete ein Depfa-Sprecher. Hier strebe der Staatsfinanzierer einen Wert zwischen 20% und 25% an, hieß es. 2005 erreichte die Bank einen Wert von 23%. Das zuvor kommunizierte Ziel für 2006 von 600 Mio EUR sei bei positiven Märkten und einem guten Handelsergebnis aber weiter "machbar", sagte der Sprecher. LRP-Analyst Olaf Kayser wertete dies jedoch als "klare Einschränkung" des bisherigen Ziels.
Darüber hinaus gab die im MDAX notierte Bank Veränderungen im Top-Management bekannt. Vice Chairman Thomas Kolbeck gibt sein Amt als Deputy CEO auf und übernimmt die Leitung des neu geschaffenen Risk Committee. Er bleibt zwar weiter Vice Chairman, ist aber im Board of Directors nur noch als Non-Executive vertreten. Seine Funktion als Deputy CEO übernimmt Mathias Mosler. Des weiteren zeichnet Rolf Hengstler nunmehr für die Position des Chief Risk Officer verantwortlich.
Erstmals veröffentlicher Segmentereport zeigt Bedeutung der Budgetfinanzierung
Die Staatsfinanzierungsbank reagierte bei der Zahlenvorlage auch auf kritische Stimmen von Analysten und veröffentlichte erstmals eine Segmentberichterstattung. Diese gliedert sich in die klassische Budetfinanzierung, die Infrastrukturfinanzierung, Derivate, Verbriefungen und strukturierte Produkte sowie Beratung (Client Product Services), Handelsaktivitäten (Global Markets) sowie Konsolidierung und das verbliebene Immobilienportfolio (Corporate Center). Die Segmentberichterstattung zeigt nach Ansicht von Analysten die hohe Abhängigkeit der Depfa von den Bereichen Budget Financing und Global Markets. Beide Bereiche machen 95% am Vorsteuergewinn aus, wie ein Analyst verdeutlichte.
-Von Christian Streckert, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 115,
christian.streckert@dowjones.com
DJG/ces/jhe
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktionäre der Depfa Bank können sich trotz eines Gewinnrückgangs der Staatsfinanzierungsbank über eine höhere Dividende freuen. Die im MDAX notierte Bank will für 2005 eine um 47% auf 0,25 EUR erhöhte Dividende ausschütten. Allerdings blieb die Bank mit ihrem Nettogewinn 2005 von 475 Mio EUR sowohl unter den Analystenprognosen als auch unter ihrer eigenen Zielmarke von 500 Mio EUR. Auch der Markt reagierte verschnupft auf die Zahlen: Die Aktie verlor zum Handelsauftakt rund 5% auf 13,86 EUR.
Während die Gesamterträge und das operative Ergebnis lediglich um 3% unter dem Vorjahresniveau lagen, sorgte vor allem der um 18% höhere Verwaltungsaufwand für den rund 11-prozentigen Rückgang des Nettogewinns. Die höheren Aufwendungen führte das Institut auf Investitionen in die Produktpalette und den Ausbau der geographischen Präsenz zurück. Die dennoch höhere Ausschüttung begründete die Bank mit dem Ende der starken Thesaurierungen. Die Depfa hatte bislang verstärkt Gewinne einbehalten, um ihr Eigenkapital zu stärken, was zu sehr geringen Ausschüttungsquoten geführt hatte.
Auch Depfa will sich nunmehr am RoE messen lassen
Mit der vorläufigen Bilanzvorlage vollzog das Institut zugleich einen Schwenk bei der Finanzmarktkommunikation. Statt am Nettoergebnis will sich das Institut nunmehr am Return on Equity nach Steuern messen lassen. Dies sei die im Kapitalmarkt übliche Messgröße, begründete ein Depfa-Sprecher. Hier strebe der Staatsfinanzierer einen Wert zwischen 20% und 25% an, hieß es. 2005 erreichte die Bank einen Wert von 23%. Das zuvor kommunizierte Ziel für 2006 von 600 Mio EUR sei bei positiven Märkten und einem guten Handelsergebnis aber weiter "machbar", sagte der Sprecher. LRP-Analyst Olaf Kayser wertete dies jedoch als "klare Einschränkung" des bisherigen Ziels.
Darüber hinaus gab die im MDAX notierte Bank Veränderungen im Top-Management bekannt. Vice Chairman Thomas Kolbeck gibt sein Amt als Deputy CEO auf und übernimmt die Leitung des neu geschaffenen Risk Committee. Er bleibt zwar weiter Vice Chairman, ist aber im Board of Directors nur noch als Non-Executive vertreten. Seine Funktion als Deputy CEO übernimmt Mathias Mosler. Des weiteren zeichnet Rolf Hengstler nunmehr für die Position des Chief Risk Officer verantwortlich.
Erstmals veröffentlicher Segmentereport zeigt Bedeutung der Budgetfinanzierung
Die Staatsfinanzierungsbank reagierte bei der Zahlenvorlage auch auf kritische Stimmen von Analysten und veröffentlichte erstmals eine Segmentberichterstattung. Diese gliedert sich in die klassische Budetfinanzierung, die Infrastrukturfinanzierung, Derivate, Verbriefungen und strukturierte Produkte sowie Beratung (Client Product Services), Handelsaktivitäten (Global Markets) sowie Konsolidierung und das verbliebene Immobilienportfolio (Corporate Center). Die Segmentberichterstattung zeigt nach Ansicht von Analysten die hohe Abhängigkeit der Depfa von den Bereichen Budget Financing und Global Markets. Beide Bereiche machen 95% am Vorsteuergewinn aus, wie ein Analyst verdeutlichte.
-Von Christian Streckert, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 115,
christian.streckert@dowjones.com
DJG/ces/jhe