In die VW-Affäre
Schunk, von 1977 bis 2002 Mitglied des VW-Kontrollgremiums und einst in der IG Metall für den Vorstandsbereich internationale Beziehungen verantwortlich, tauche in Unterlagen über eine Brasilienreise Anfang 1998 auf. Das berichtet die "Welt" (Samstagausgabe) unter Berufung auf Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Braunschweig. In den Zeitungen vorliegenden Rechnungen und Dokumenten würden umgerechnet etwa 74.000 Euro geltend gemacht, rund ein Drittel davon für Prostituierte.
Neben Schunk würden in der Reiseabrechnung Ex-Skoda-Vorstand Hellmuth Schuster, der frühere Betriebsratschef Klaus Volkert und der Hartz-Vertraute Klaus-Joachim Gebauer aufgeführt. Die Rechnung habe der damalige brasilianische VW-Personalchef Fernando Perez nach Wolfsburg geschickt. Der Manager, selbst Teilnehmer, habe das Programm laut den Belegen mitorganisiert und vorfinanziert, berichtet die Zeitung. Perez ist heute Direktor der Itau-Bank, des größten Geldinstituts von Brasilien, wie es hieß.
Der VW-Konzern habe zu Schunk auf Anfrage erklärt: "Volkswagen hatte bislang keinen umfassenden Einblick in die Beweismittel der Staatsanwaltschaft."/sbi
ISIN DE0007664005
AXC0003 2006-02-18/06:05