BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Energiewirtschaft hat bei einem Gipfeltreffen der Branche am Montag im Bundeskanzleramt höhere Investitionen als bisher bekannt zugesagt. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Abend im Anschluss an das fast vierstündige Gespräch im Berlin, die Versorger hätten bis 2012 mehr als 30 Mrd EUR an Investitionen in Kraftwerke und Netze in Aussicht gestellt. Hinzu kämen von der Erneuerbaren-Energien-Branche Investitionen von 33 Mrd bis 40 Mrd EUR. Die Branche habe nicht nur bereits bekannte Ausgaben bekräftigt, sondern insgesamt höhere Investitionen versprochen.
Nach Angaben von Merkel wurde auf dem Energiegipfel zugleich besprochen, wie diese Investitionen - vor allem in den Netzbereich - schneller umgesetzt werden könnten. Auch die Politik habe ein elementares Interesse an besseren Durchleitungsbedingungen, sagte sie. Dies verstärke auch den Wettbewerb. Merkel sagte zugleich auch einen Beitrag der Bundesregierung zu: Die Mittel für die Energieforschung würden in dieser Legislaturperiode um 30% auf dann 2 Mrd EUR aufgestockt, sagte die CDU-Politikerin.
Merkel sagte weiter, es sei auch über die Frage des Atomausstiegs gesprochen worden. "Diese Frage wird weiter diskutiert werden in den nächsten Monaten, ich vermute kontrovers", sagte die Kanzlerin. "Das hat sich heute wiederum angedeutet." Man wolle die Probleme in den Blickpunkt nehmen und daraus ein Gesamtkonzept schmieden, hob sie hervor. Bei der Diskussion habe sie den Willen zur weiteren Zusammenarbeit "sehr deutlich gespürt".
Nun würden drei Arbeitsgruppen gebildet, deren Ergebnisse bei einem erneuten Gipfel im September erörtert werden sollten. Eine Arbeitsgruppe solle sich unter Federführung von Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und Auswärtigem Amt mit den internationalen Aspekten der Energiepolitik, eine weitere unter Leitung von BMWi und Bundesumweltministerium (BMU) mit deren nationalen Aspekten und eine dritte unter Federführung von BMU und Bundesforschungsministerium mit Energieeffizienz und -innovation befassen.
Zu dem Energiegipfel hatten sich die Spitzen von Bundesregierung, Energiewirtschaft und Verbraucherverbänden im Kanzleramt getroffen, um über Eckpunkte der Energiepolitik bis 2020 zu diskutieren. Merkel hatte zuvor erklärt, diese Fragen würden bei dem Gipfel "auf der Grundlage der Koalitionsvereinbarung" angesprochen, die für diese Legislaturperiode ein Festhalten an dem unter der rot-grünen Vorgängerregierung beschlossenen Atomausstieg vorsieht.
Merkel will nach eigenen Angaben das langfristige Energiekonzept bis Mitte 2007 fertig stellen. Das Konzept soll Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit in Einklang bringen. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sprach im Anschluss an den Gipfel von einem "sehr guten Abend". Auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sagte, es sei ein "ausgesprochen gelungener Start" gewesen.
"Es war hier der gute Wille zur Zusammenarbeit für gemeinsame Ziele sehr deutlich merkbar", erklärte Glos. Regierung und Industrie hätten die gleichen Ziele, was Wettbewerbsfähigkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit anbelange. Für ihn habe das Thema Wirtschaftlichkeit eine große Rolle gespielt, betonte Glos und bezog das auch auf die Kaufkraft der Verbraucher. Gabriel sagte, es seien alle drei von der Regierung als wichtig erachteten Themen Versorgungssicherheit, Kostenstabilität und Umweltschutz in der Diskussion von der Industrie akzeptiert "und nicht gegeneinander ausgespielt worden".
-Von Andreas Kißler und Andreas Heitker, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888
4118, andreas.kissler@dowjones.com
DJG/ank/hei/pes
Nach Angaben von Merkel wurde auf dem Energiegipfel zugleich besprochen, wie diese Investitionen - vor allem in den Netzbereich - schneller umgesetzt werden könnten. Auch die Politik habe ein elementares Interesse an besseren Durchleitungsbedingungen, sagte sie. Dies verstärke auch den Wettbewerb. Merkel sagte zugleich auch einen Beitrag der Bundesregierung zu: Die Mittel für die Energieforschung würden in dieser Legislaturperiode um 30% auf dann 2 Mrd EUR aufgestockt, sagte die CDU-Politikerin.
Merkel sagte weiter, es sei auch über die Frage des Atomausstiegs gesprochen worden. "Diese Frage wird weiter diskutiert werden in den nächsten Monaten, ich vermute kontrovers", sagte die Kanzlerin. "Das hat sich heute wiederum angedeutet." Man wolle die Probleme in den Blickpunkt nehmen und daraus ein Gesamtkonzept schmieden, hob sie hervor. Bei der Diskussion habe sie den Willen zur weiteren Zusammenarbeit "sehr deutlich gespürt".
Nun würden drei Arbeitsgruppen gebildet, deren Ergebnisse bei einem erneuten Gipfel im September erörtert werden sollten. Eine Arbeitsgruppe solle sich unter Federführung von Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und Auswärtigem Amt mit den internationalen Aspekten der Energiepolitik, eine weitere unter Leitung von BMWi und Bundesumweltministerium (BMU) mit deren nationalen Aspekten und eine dritte unter Federführung von BMU und Bundesforschungsministerium mit Energieeffizienz und -innovation befassen.
Zu dem Energiegipfel hatten sich die Spitzen von Bundesregierung, Energiewirtschaft und Verbraucherverbänden im Kanzleramt getroffen, um über Eckpunkte der Energiepolitik bis 2020 zu diskutieren. Merkel hatte zuvor erklärt, diese Fragen würden bei dem Gipfel "auf der Grundlage der Koalitionsvereinbarung" angesprochen, die für diese Legislaturperiode ein Festhalten an dem unter der rot-grünen Vorgängerregierung beschlossenen Atomausstieg vorsieht.
Merkel will nach eigenen Angaben das langfristige Energiekonzept bis Mitte 2007 fertig stellen. Das Konzept soll Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit in Einklang bringen. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos sprach im Anschluss an den Gipfel von einem "sehr guten Abend". Auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sagte, es sei ein "ausgesprochen gelungener Start" gewesen.
"Es war hier der gute Wille zur Zusammenarbeit für gemeinsame Ziele sehr deutlich merkbar", erklärte Glos. Regierung und Industrie hätten die gleichen Ziele, was Wettbewerbsfähigkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit anbelange. Für ihn habe das Thema Wirtschaftlichkeit eine große Rolle gespielt, betonte Glos und bezog das auch auf die Kaufkraft der Verbraucher. Gabriel sagte, es seien alle drei von der Regierung als wichtig erachteten Themen Versorgungssicherheit, Kostenstabilität und Umweltschutz in der Diskussion von der Industrie akzeptiert "und nicht gegeneinander ausgespielt worden".
-Von Andreas Kißler und Andreas Heitker, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888
4118, andreas.kissler@dowjones.com
DJG/ank/hei/pes