Ganz passabel Seit der Sachverständigenrat und die Stiftung Marktwirtschaft unlängst ihre Gutachten zur Reform der Unternehmenssteuern vorgelegt haben, wird im Finanzministerium eifrig gerechnet. Beide Konzepte, so das vorläufige Rechenergebnis, würden den Fiskus zweistellige Milliardenbeträge kosten - wobei das Modell des Sachverständigenrates mit jährlichen Mindereinnahmen von bis zu 38 Mrd. E den Staat noch teurer käme als das Stiftungsmodell, das mit etwa 26 Mrd. E zu Buche schlägt.
Kein Wunder also, dass der Finanzminister die theoretischen Ansätze zwar begrüßt, deren praktische Auswirkungen jedoch fürchtet. Peer Steinbrück wird keines der Modelle in Reinform übernehmen. Natürlich nicht. Angesichts der knappen Haushaltslage und des großen Versprechens, von 2007 an wieder die Defizitregeln der Verfassung und des EU-Stabilitätspakts einzuhalten, war die Hoffnung auf eine Umsetzung der akademischen Ratschläge von Anfang an realitätsfern.
Und trotzdem sendet Steinbrück ein erfreuliches Signal an die Wirtschaft: Sollte der durchschnittliche Gesamtsteuersatz für Kapitalgesellschaften von derzeit etwa 38,6 - wie offenbar geplant - von 2008 an auf unter 30 Prozent sinken, wäre dies ein echter Pluspunkt für den Investitionsstandort. Dies gilt auch dann, wenn die Unternehmen die Steuersatzsenkung durch Einbußen an anderer Stelle zum Teil selbst finanzieren müssen. Und mit einem Körperschaftsteuersatz von unter 19 Prozent sähe Deutschland im internationalen Vergleich auch sehr passabel aus.
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Steinbrück die große Frage der Besteuerung vonPersonengesellschaften noch lösen muss. Sie stellen in Deutschland etwa 85 Prozent der Unternehmen dar.Der Finanzminister sollte sie nicht vergessen.
Kontakt: Kommentar@ftd.de
Ines Zöttl - 030/22074169
Leo Klimm - 040/31990311
Christian Schütte - 030/22074169
Dies ist eine Pressestimme der Financial Times Deutschland. Für Text und Inhalt ist ausschließlich die Financial Times Deutschland verantwortlich. Die geäußerten Ansichten reflektieren auch nicht die Ansichten von Dow Jones Newswires oder der Dow Jones and Company Inc.
Kein Wunder also, dass der Finanzminister die theoretischen Ansätze zwar begrüßt, deren praktische Auswirkungen jedoch fürchtet. Peer Steinbrück wird keines der Modelle in Reinform übernehmen. Natürlich nicht. Angesichts der knappen Haushaltslage und des großen Versprechens, von 2007 an wieder die Defizitregeln der Verfassung und des EU-Stabilitätspakts einzuhalten, war die Hoffnung auf eine Umsetzung der akademischen Ratschläge von Anfang an realitätsfern.
Und trotzdem sendet Steinbrück ein erfreuliches Signal an die Wirtschaft: Sollte der durchschnittliche Gesamtsteuersatz für Kapitalgesellschaften von derzeit etwa 38,6 - wie offenbar geplant - von 2008 an auf unter 30 Prozent sinken, wäre dies ein echter Pluspunkt für den Investitionsstandort. Dies gilt auch dann, wenn die Unternehmen die Steuersatzsenkung durch Einbußen an anderer Stelle zum Teil selbst finanzieren müssen. Und mit einem Körperschaftsteuersatz von unter 19 Prozent sähe Deutschland im internationalen Vergleich auch sehr passabel aus.
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Steinbrück die große Frage der Besteuerung vonPersonengesellschaften noch lösen muss. Sie stellen in Deutschland etwa 85 Prozent der Unternehmen dar.Der Finanzminister sollte sie nicht vergessen.
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