Der US-Aktienmarkt erhielt am Dienstag von der Veröffentlichung der FED-Sitzungsprotokolle einen deutlichen Aufwärtsschub. In diesen wurden die Äußerungen der Offenmarktausschuss-Mitglieder auf der „Leitzins-Sitzung“ vom 28. März offengelegt. Aus dem Protokoll ergab sich, dass ein Großteil der US-Notenbanker offensichtlich mit einem baldigen Ende der Zinserhöhungen rechne.
Bereits am frühen Nachmittag hatten Kommentare des FED-Mitglieds Janet Yellen den Markt in Fahrt gebracht. Die Präsidentin der FED San Francisco hatte ausgeführt, dass die Inflationsentwicklung in den USA mehr oder weniger eingedämmt erscheine. Beruhigt hatte auch der zuvor veröffentlichte Erzeugerpreis-Index. Zwar hatte sich hier im März gegenüber dem Vormonat ein Anstieg um 0,5 Prozent ergeben. Bei der Kernrate stellte sich aber lediglich ein Zuwachs von 0,1 Prozent ein, während am Markt mit 0,2 Prozent gerechnet worden war.
Die frohe Kunde von Seiten der Zentralbank verschaffte den drei großen US-Indizes den jeweils größten Tageskursgewinn seit fast einem Jahr. Die Tatsache, dass sich zeitgleich an der New York Mercantile Exchange der maßgebliche Rohölkontrakt auf das höchste Niveau aller Zeiten gearbeitet hatte, wurde komplett ignoriert.
So konnte sich der Dow Jones Index um satte 1,76 Prozent auf 11.268 Punkte verbessern. Der breitere S&P 500 Index gewann 1,74 Prozent auf 1307 Zähler hinzu; der Nasdaq Composite stieg um 1,95 Prozent auf 2356 Stellen.
Dabei taten sich insbesondere die Titel von Micron Technology mit einem Kursplus von 6,02 Prozent auf 16,03 Dollar hervor. Die Papiere des Speicherchip-Herstellers waren zuvor von J.P. Morgan von „underweight“ auf „neutral“ aufgestuft worden. Merrill Lynch legten nach Zahlen 1,17 Prozent auf 79,38 Dollar zu; Johnson & Johnson verbesserten sich nach dem Quartalsbericht um eher unterdurchschnittliche 0,83 Prozent auf 58,13 Dollar. Die Titel des Touristik-Portals Travelzoo wiederum schossen im Anschluss an ihr Zahlenwerk um 43,12 Prozent nach oben auf 28,59 Dollar.
Der Euro stieg 0,4 Prozent auf 1,2303 Dollar. Der Mai-Rohölkontrakt legte um 95 Cents auf 71,35 Dollar pro Barrel zu; Juni-Gold verbesserte sich um 4,50 auf 623,30 Dollar je Unze.