DÜSSELDORF (AP)--Mit einem Pilotabschluss über dreiprozentige Lohnerhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie haben die Tarifparteien den drohenden Streik abgewendet. Die Einigung für die nordrhein-westfälischen Betriebe erzielten sie am Samstagmorgen in Düsseldorf nach einem 18-stündigen Verhandlungsmarathon. Zugleich empfahlen sie eine Übertragung des Tarifabschlusses auf sämtliche bundesweit 3,4 Millionen Beschäftigten. Erstmals setzten die Arbeitgeber durch, dass auf betrieblicher Ebene über Einmalzahlungen entschieden wird.
Der Abschluss sieht eine dreiprozentige Lohnerhöhung für eine Laufzeit von zehn Monaten ab 1. Juni sowie für die Monate März bis Mai eine Einmalzahlung von 310 EUR. Die Einmalzahlung kann in Verhandlungen mit dem Betriebsrat gestrichen oder bis auf das Doppelte erhöht werden.
Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, erklärte, das Ergebnis sei nur möglich, weil der Einstieg in die Flexibilisierung der Einmalzahlung gelungen sei. Die Unternehmen seien an den "oberen Rand des wirtschaftlich Möglichen" gegangen. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt, erklärte in Berlin, der Abschluss sei strukturell für die Flexibilisierung der Tarifverträge und die betrieblichen Gestaltungsmöglichkeiten ein "beträchtlicher Fortschritt". Zugleich bedeute die Einigung aber auch eine für viele Betriebe nur schwer verkraftbare Kostenbelastung.
Der IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters sprach von einem "Kompromiss mit Augenmaß". Vereinbart wurde auch ein Tarifvertrag zur Qualifizierung und Innovation, womit sich die Arbeitgeber zu Verhandlungen mit dem Betriebsrat über Weiterbildung verpflichten. Außerdem werden die vermögenswirksamen Leistungen wieder gezahlt; sie sollen für die Altersvorsorge eingesetzt werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte den Tarifabschluss. Es sei gut, dass ein Arbeitskampf abgewendet wurde, sagte sie nach Angaben eines Regierungssprechers. Lobend hob die CDU-Chefin die Vermögenskomponente für die Alterssicherung hervor. Der Einstieg in ertragsabhängige Komponenten durch Einmalzahlungen sei ein zeitgemäßer Ansatz. Der kommissarische SPD-Vorsitzende Kurt Beck sprach von einem Sieg der Tarifautonomie.
IG-Metall-Chef Peters betonte, dass die Einmalzahlung nicht nur für Spielraum nach unten, sondern eher nach oben genutzt werden könnte. Bezirksleiter Armin Schild sprach von einer "durchaus klugen Lösung", dagegen war im Gewerkschaftsbezirk Küste die Rede vom Schlucken einer Kröte.
DJG/ptt
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Der Abschluss sieht eine dreiprozentige Lohnerhöhung für eine Laufzeit von zehn Monaten ab 1. Juni sowie für die Monate März bis Mai eine Einmalzahlung von 310 EUR. Die Einmalzahlung kann in Verhandlungen mit dem Betriebsrat gestrichen oder bis auf das Doppelte erhöht werden.
Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, erklärte, das Ergebnis sei nur möglich, weil der Einstieg in die Flexibilisierung der Einmalzahlung gelungen sei. Die Unternehmen seien an den "oberen Rand des wirtschaftlich Möglichen" gegangen. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt, erklärte in Berlin, der Abschluss sei strukturell für die Flexibilisierung der Tarifverträge und die betrieblichen Gestaltungsmöglichkeiten ein "beträchtlicher Fortschritt". Zugleich bedeute die Einigung aber auch eine für viele Betriebe nur schwer verkraftbare Kostenbelastung.
Der IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters sprach von einem "Kompromiss mit Augenmaß". Vereinbart wurde auch ein Tarifvertrag zur Qualifizierung und Innovation, womit sich die Arbeitgeber zu Verhandlungen mit dem Betriebsrat über Weiterbildung verpflichten. Außerdem werden die vermögenswirksamen Leistungen wieder gezahlt; sie sollen für die Altersvorsorge eingesetzt werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte den Tarifabschluss. Es sei gut, dass ein Arbeitskampf abgewendet wurde, sagte sie nach Angaben eines Regierungssprechers. Lobend hob die CDU-Chefin die Vermögenskomponente für die Alterssicherung hervor. Der Einstieg in ertragsabhängige Komponenten durch Einmalzahlungen sei ein zeitgemäßer Ansatz. Der kommissarische SPD-Vorsitzende Kurt Beck sprach von einem Sieg der Tarifautonomie.
IG-Metall-Chef Peters betonte, dass die Einmalzahlung nicht nur für Spielraum nach unten, sondern eher nach oben genutzt werden könnte. Bezirksleiter Armin Schild sprach von einer "durchaus klugen Lösung", dagegen war im Gewerkschaftsbezirk Küste die Rede vom Schlucken einer Kröte.
DJG/ptt
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