Der US-Aktienmarkt wechselte am Donnerstag mehrmals die Richtung. In den ersten Handelsstunden setzte sich zunächst die Konsolidierungsphase vom Vortag fort. Am Vormittag trat dann aber FED-Chef Ben Bernanke vor den Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses und stellte dabei die Möglichkeit in Aussicht, dass die Zentralbank bei ihren Zinserhöhungen demnächst pausieren könnte.
Dies verlieh dem Aktienmarkt zunächst einen unmittelbaren Aufwärtsschub, der allerdings nicht lange anhielt. Bernanke hatte schließlich keinerlei Entwarnung für die Inflationsentwicklung abgegeben, sondern erklärt, dass die hohen Energiepreise der Entwicklung nicht gerade förderlich seien. Auch hatte er davor gewarnt, einen möglichen Verzicht auf eine Leitzinserhöhung sogleich als Ende des laufenden Zinszyklus zu interpretieren.
Im zweiten Teil des Handelstages konzentrierten sich die Marktteilnehmer dennoch wieder auf die Möglichkeit einer Leitzins-Pause. Schließlich hatte Bernanke zur Inflationsentwicklung selbst nicht wesentlich Neues gesagt. Die Möglichkeit eines Aussetzens der FED bei den Zinserhöhungen schien dagegen unbestritten ein Novum darzustellen.
Der Dow Jones Index legte vor diesem Hintergrund um 0,25 Prozent auf 11.382 Punkte zu. Der breitere S&P 500 Index stieg um 0,33 Prozent auf 1309 Zähler; der Nasdaq Composite verbesserte sich um 0,49 Prozent auf 2344 Stellen.
Dabei verlor die Aktie von Exxon Mobil nach einem enttäuschenden Quartalsbericht 1,08 Prozent auf 62,42 Dollar. Bei GlaxoSmithKline fiel das Zahlenwerk hingegen überraschend gut aus, was den Titeln einen Aufschlag von 4,48 Prozent auf 55,45 Dollar verschaffte. Intel stiegen um 3,03 Prozent auf 20,08 Dollar, nachdem der Konzern umfangreiche Kostensenkungen angekündigt hatte. Walt Disney und CBS legten um jeweils 2,06 Prozent auf 27,76 Dollar und 1,39 Prozent auf 25,50 Dollar zu. Den Medienkonzernen wurde ein gemeinsames Interesse am TV-Kanal Univision nachgesagt.