Die IG Metall hat den Vorschlag der Metall-Arbeitgeber in Rheinland-Rheinhessen zu einem neuen Verfahren der Tariffindung zurückgewiesen. "Statt nach neuen Modellen Ausschau zu halten, sollten die Arbeitgeber ihr eigenes Verhalten in der letzten Tarifrunde kritisch reflektieren", forderte IG-Metall- Bezirksleiter Armin Schild am Freitag in Frankfurt. Mit der Verweigerung eines bezifferten Angebots innerhalb der Friedenspflicht hätten sie das vorhandene Schieds- und Schlichtungsabkommen deutlich überstrapaziert.
Der Vorsitzende des Metallarbeitgeberverbandes VEM Rheinland- Rheinhessen, Günther Clos, hatte vorgeschlagen, dass Arbeitgeber und Gewerkschaft ähnlich wie in der Schweiz ein "Friedensabkommen" abschließen sollten. Das Abkommen solle Streiks der Arbeitnehmer und Aussperrungen ausschließen. Falls sich beiden Seiten nicht über neue Tarife einig werden könnten, solle ein mehrstufiges Schlichtungs- und Schiedsverfahren greifen.
Der IG-Metall-Bezirksleiter wies darauf hin, dass Deutschland wie die Schweiz zu den Ländern mit den wenigsten Streiktagen im internationalen Vergleich gehöre. Auch deshalb gebe es keinen Grund, das bestehende Schieds- und Schlichtungsabkommen durch ein anderes Modell zu ersetzen. Der in letzter Minute abgewendete Arbeitskampf in der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie hätte angesichts des Verhaltens der Arbeitgeber "ganz sicher nicht der IG Metall und auch nicht den vorhandenen Regularien angelastet werden können", sagte Schild. /as/DP/sb
AXC0091 2006-05-05/12:48